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Quitten… so herrlich erquickend

Gekocht ist die Quitte einfach wunderbar – für die Verdauung und noch einiges mehr.
Bereits die alten Griechen verehrten die Quitte. Als Frucht der Aphrodite galt sie einst als Symbol für Liebe, Glück und Fruchtbarkeit. Welch schöner Grund, um öfter von Quittemus zu kosten!

TEM-Wirkung der Quitte:
Quitten stärken den Magen und das Herz. Sie erfrischen und kühlen – sowohl Choleriker als auch Phlegmatiker profitieren von den wunderbaren Eigenschaften der Quitte.

Quitte nach dem Aderlass:
Sowohl Apfel- als auch Birnenquitten vereinen die Wirkungen von Apfel und Birne. Auch Hildegard von Bingen schätzte die herausragenden Eigenschaften der Quitte. Sie empfiehlt Quittenkompott und -mus besonders nach dem Aderlass – einer mittelalterlichen Art, sich der überschwänglichen Säfte zu reinigen. Die Methode des Aderlasses nach Hildegard von Bingen praktizieren nur noch wenige Ärzte – leider, denn der Aderlass trägt wesentlich zur Stärkung des Organismus bei. Und die Quitte stärkt danach Herz und Blut ganz besonders.

Als Ganzheitsmediziner ist Dr. Martin Spinka einer der wenigen Spezialisten österreichweit, die das Aderlass-Verfahren nach Hildegard von Bingen durchführen und dabei langjährige Erfahrung haben. Der Aderlass eignet sich zur Entgiftung des Blutes und kräftigt das Abwehrsystem. Laut Humoralmedizin werden dabei gezielt jene Anteile des Blutes ausgeleitet, die die Gesundheit beeinträchtigen oder eine Gesundung erschweren.

Verarbeitung der Quitten:
Quitten sind leider fast aus den Obstgärten und vom Speiseplan verschwunden. Die Zubereitung von Quitten ist aufwendiger als die von Äpfel und Birnen. Doch die Mühe lohnt sich!
Zuerst gilt es den wollig-öligen Flaum frisch geernteter Quitten abzuwischen – verwende dafür ein trockenes Küchentuch oder einen rauen, trockenen Schwamm. Dann waschen, schälen und entkernen. Meine Quitten waren Bio – definitiv – die Würmer fühlten sich wohl. Umso großzügiger musste ich leider ausschneiden und da das Fruchtfleisch sehr hart ist, ist das auch ganz schön anstrengend. Die Quitte selbst hat rund um das Kerngehäuse sogenannte Steinzellen, die besonders unangenehm beim Essen sind – und auch beim Schneiden – nun aber genug gejammert ?
Bevor du mit dem Schälen beginnst, fülle eine große Schüssel mit ausreichend Zitronenwasser – Quitten werden sehr rasch braun. Schäle und schneide immer nur die Menge, die du auch gleich verarbeiten magst. Umso rascher du bist, umso heller wird dein Endprodukt.

Für alle Rohkostbegeisterten: Zähne weg von roher Quitte. Der herbe, adstringierende Geschmack ist derart intensiv, dass man das Gefühl hat, das Gebiss bleibt in der Quitte stecken und löst die Zähne aus dem Zahnfleisch …Wer dennoch standhaft an der rohen Quitte weiterknabbert, riskiert massive Verdauungsstörungen.

Rezept Quittenmus
Quittenstücke in etwas Zitronenwasser und Orangensaft sowie ein wenig Rohrohrzucker weich kochen – sei kreativ beim Würzen. Es passt Kümmel, Ingwer, Vanille, Nelke, Muskatnuss. Dann cremig pürieren. Wenn du möchtest, streiche das weichgekochte Quittenmus durch ein feines Sieb. So bleiben die Steinzellen draußen und du läufst nicht Gefahr, deine Zähne beim Essen zu verletzen. Wenn nicht, einfach aufpassen. Damit das Quittenmus auch in der Vorratskammer seinen Platz finden kann, koche es dann noch ca. 1 Stunde ein. Quittenmus schmeckt einfach wunderbar. Herb und fruchtig passt es zu Sü-ßem aber auch zu pikantem.

Quitten haben einen besonders hohen Anteil an Pektin. Der portugiesische Name für Quitte – Marmelo – ist Namensgebend für die Marmelade. Und der hohe Pektin Gehalt ist wunderbar für unsere Verdauung. Die Darmbakterien lieben Pektin aus Quitten.

Quittenkäse
Eine feine Art der Haltbarmachung ist es, Quittenmus mit noch mehr Zucker sehr, sehr lange einzukochen, bis es ganz dick und fest ist. Dann streichst du es auf Backpapier und lässt es trocknen. In Stücke schneiden und wenn du magst, kannst du die Stücke noch in Feinkristallzucker wälzen. In einer luftdichten Dose aufbewahren und portionsweise als kleine gesunde Nascherei für den Darm genießen.

Hast du jetzt Lust auf Quitten bekommen? Schön! Jetzt – ja gerade jetzt im Oktober – sind die Quitten herrlich reif. Und wenn du ein paar ganz schöne Quitten ergatterst, genieße den Duft. Quitten sind ganz wunderbare Duftspender: Lege unbeschädigte, voll entwickelte Quitten im Wohnraum auf. Die anfangs fast geruchlosen Früchte entwickeln ihr blumiges Aroma sehr langsam, duften dann aber von Oktober bis zum Frühjahr.

Temperamentvolle Grüße. Schön, dass Du da bist!

Text und Bild zur Verfügung gestellt: Ing. Michaela Hauptmann, www.michaelahauptmann.com