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Gemmotherapie – Knospen in der Naturheilkunde

In der Gemmotherapie wird das Kostbarste und Lebendigste jeder Pflanze verwendet, um es den Menschen zur Verfügung stellen zu können: die Knospen und andere Pflanzengewebe, die sich in hoher Zellteilungsaktivität befinden. Das lateinische Wort „gemma“ bedeutet „Knospe“ aber auch „Edelstein“, „Juwel“. In Knospen ist demnach das Edelste der Pflanze enthalten – ihr Lebensplan.

Es geht in der Gemmotherapie um das pflanzliche Embryonalgewebe, das vor allem in Knospen, Sprossen, Keimlingen und innerer Rinde zu finden ist. Das Potential dieses Gewebes, wofür die Knospe im konkreten wie auch im übertragenen Sinne steht, manifestiert sich in der ausgezeichneten Heil- und Regenerationskraft der entsprechenden flüssigen Auszüge der sogenannten Gemmomazerate. Diese Kraft wird sinnbildlich durch das Aufbrechen einer Knospe oder den Durchbruch eines jungen Pflanzentriebs durch den Asphalt erfahrbar. Knospen entstehen, ruhen und treiben aus. Der Zyklus einer Knospe verbindet Frühling, Sommer, Herbst und Winter und lässt den Menschen am Jahreskreis teilhaben. Das Leben eines Baumes und eines Strauches ist ein Werden und Vergehen, Wachsen und Streben, eine Welt von Samen, aufbrechenden Knospen, von Saft und Holz, wachsenden und fallenden Blättern. Bäume und Sträucher bieten Insekten, Vögeln, Pilzen und vielen anderen Lebewesen Nahrung und Schutz. Und ihre Wurzeln greifen tief in die Ahnenwelt, wo das Wasser des Lebens sorgsam gehütet wird. Mit der Gemmotherapie eröffnet sich uns eine neue Form, die alte Baumheilkunde zu leben und weiterzuentwickeln. Bäume richten ihre Aufmerksamkeit durch die Wurzeln auf den Boden und sind tief verankert und verbunden mit Mutter Erde. Über ihre Blätter und Äste kommunizieren sie mit der Luft und dem Himmel. Die Bewegung der Bäume und der Sträucher sind abhängig von Licht, Wind und Regen. Sie wenden sich der Sonne, dem Mond und allen Sternen zu. Oft haben Bäume ein hohes Alter und strahlen Größe, Ehre und Weisheit aus. Seit Menschengedenken sind wir bei ihnen willkommen-sie scheinen uns zu rufen, wir mögen zu ihnen kommen.

Bäume sind des Menschen große Brüder, ihre Freunde, Begleiter und Vertraute. Ebenso wie sie im Boden wurzeln, stehen wir mit beiden Füßen auf der Erde. Und wie sie ihre Äste in die Luft hinausstrecken und dem Himmel entgegenwachsen stehen wir aufrecht und recken unseren Kopf in die Höhe. Sie wandeln unser ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um und ermöglichen uns damit das Leben. Wir sind stofflich und energetisch mit ihnen verbunden. Auch die Menschen in unserem Kulturkreis lebten vormals über Jahrtausende hinweg in tiefer Verbundenheit mit den Bäumen und Sträuchern ihrer Umgebung. Die Verehrung der Bäume als nahe Verwandte prägt das Leben und die Heilkunde aller indigenen Völker. Entnommen aus dem Buch Gemmotherapie, Knospen in der Naturheilkunde

Mehr dazu lesen sie in unserem Buchtipp „Gemmotherapie, Knospen in der Naturheilkunde“

Literatur: Gemmotherapie,      AutorInnen: Chrischta Ganz, Louis Hutter