Eine besonders nette Geschichte ist es, dass der Duft des Bärlauchs die Bären aus dem Winterschlaf erwachen lässt und sich die tapsigen Waldbewohner genüsslich ihren ersten Hunger damit stillten.
Bärlauch als Muntermacher
Bärlauch ist ein wunderbares Frühlingswildkraut und lockt uns bei den ersten frühlingshaften Temperaturen in den Wald. Wenn der Wald nach Knoblauch duftet, ist Sammeln angesagt. Ernte Bärlauch so jung und frisch wie möglich. Nur dann, wenn er Saison hat, wirkt er am besten. Bärlauch gehört zu jenen Kräutern, die nur mäßig bis gar nicht erhitzt werden sollen. Durch Hitze geht die Wirkung der Scharfstoffe verloren – die schwefelhaltigen Stoffe, die für den Geschmack und die förderliche Wirkung maßgeblich sind, werden verändert. Daher am besten roh verwenden: als Pesto, in Frischkäse oder in gekochten, pürierten Bohnen als Brotaufstrich.
Die reichlich enthaltenen schwefeligen Öle machen den Bärlauch zu einem guten Unterstützer, um das Blut zu reinigen, das Phlegma in Schwung zu bringen und es auszuleiten. Die Öle sind auch eine Kampfansage an fäulnisverursachende Bakterien und helfen bei der Darmsanierung. Die grünen Blätter sorgen für Entgiftung und Entschlackung nach dem Winter. Bärlauch erleichtert die Verdauung, wirkt vorbeugend gegen Arteriosklerose und blutdrucksenkend. Bärlauch hilft ebenso bei der Ausleitung von Schwermetallen. Ein Zuviel an Bärlauch kann zu Überreaktionen führen.
“Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.” (Paracelsus)
Dazu hatte ich vor vielen Jahren ein eigenes Selbstexperiment – wobei Experiment war es gar keines – es war Unwissenheit und überschwängliche Freude: Ich kochte für die ganze Familie ein Bärlauchmenü – es gab kaum etwas, in dem kein Bärlauch enthalten war. Es duftete herrlich – es war so schön grün – alle waren begeistert. Doch ich konnte nichts essen – beim Kochen und Verkosten hatte ich mein Pensum an Bärlauch erfüllt. Alleine der Geruch widerte mich an – mir war schlecht – ein Reinigungsprozess aus allen Poren fand statt – JA aus allen!. Es dauerte gut 10 Jahre, bis ich wieder in einen Wald gehen konnte – alleine der Geruch des Bärlauchs weckte in mir ein ungutes Gefühl. Erst Jahre später wurde mir der Reinigungsprozess klar – JA es war ein unglaublicher Reinigungsprozess – sehr intensiv und wirkungsvoll.
Heute liebe ich Bärlauch wieder und freue mich über die ersten zarten Triebe und auf die Plätze im Auwald, wo er versteckt grünt …
Bärlauch sammeln birgt auch Gefahren. Man sollte die Blätter richtig erkennen, denn die Verwechslungsgefahr ist immer gegeben. 2 Pflanzen sind es, mit denen Bärlauch verwechselt werden kann. Das wunderschön blühende und duftende Maiglöckchen und die Herbstzeitlose
Hier ein paar Tipps zur Analyse.
- Wenn du am Bärlauch-Blatt reibst, duftet es unverkennbar an Knoblauch.
- Das Bärlauch-Blatt hat eine Mittelrippe, die du brechen kannst – achte auf das Knackgeräusch.
- Das Ende des Bärlauch-Stängels bis zur Zwiebel ist weiß (Das Maiglöckchen ist rosa).
- Bärlauch wächst in Gruppen, aber jedes Blatt hat einen eigenen Stängel. (Beim Maiglöckchen wachsen 2 Blätter je Stängel und das Blatt der Herbstzeitlosen hat gar keinen Stängel.
- Die Unterseite des Bärlauch Blattes ist matt, die Oberseite glänzend.
Im Zweifelsfalle, schaue, ob es bei Dir geführte Kräuterwanderungen gibt. Das macht Spaß und du lernst viel über die Schätze der Natur.
TEM Steckbrief: Bärlauch
- Element: Feuer
- Qualitäten-Mischung: warm 4 & trocken 3–4
- Geschmack: knoblauchartig, scharf, süßlich
- Wirkung: blutreinigend, blutdrucksenkend, herzstärkend, verdauungsfördernd, entgiftend, entschlackend, schleimlösend
Erbse trifft Bärlauch
250 g Erbsen, Bärlauch, Petersilie, 2 EL Butter, Hanföl, Salz, Pfeffer, Chili, Muskat, Radieschen, 1 Zitrone Abrieb und -saft Erbsen in ca. 100 ml Gemüsesuppe weichkochen. Bärlauch und Petersilie fein hacken. Wenn die Erbsen weich sind, Butter, Öl und Gewürze zugeben und mit den Kräutern stampfen oder pürieren. Ggf. noch etwas Wasser dazugeben. Mit knackig frischen Radieschen servieren.