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Abwehr außer Kontrolle

Allergien und Autoimmunerkrankungen Teil II

Kennen Sie das? Sie treten noch mitten im Winter an einem sonnigen Tag vielleicht im Jänner oder Februar vor die Haustüre und ziehen die frische Luft gut durch ihre Nase. Sie gehen ein paar Schritte und merken, dass die Nase kitzelt, die Augen jucken womöglich: Die Heuschnupfen- Saison ist eröffnet!

Wie in Teil I beschrieben wird die Therapie einer Disbalance des Immunssystems über einen längeren Zeitraum durchgeführt; daher können natürliche Mittel zur Kupierung der Symptome angezeigt sein. Das meistverkaufte Mittel hierfür ist das Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere. Diese fördert die Ausschüttung vom körpereigenen Cortisol aus Nebennierenrinde. Weiters regt das Mazerat den Stoffwechsel an, entgiftet und wirkt dadurch entzündungshemmend. Sie vermittelt zwischen den Polaritäten; schafft Aus-gleich zwischen dem Selbst und der jener Welt, die durch das überschießende Immunsystem bekämpft wird. Andere Mittel sind die Hundsrose oder die Rotbuche, welche die Mastzellen stabilisieren. Die Knospe der Walnuss ist ein ausgesprochenes Lymphmittel und unterstützt die Darmflora. Zudem ist die Walnuss geprägt durch den Saturn, dies bewirkt eine gewisse Abgrenzung zur Außenwelt, welche sich unter anderem in der sta-cheligen Hülle des Samens zeigt.

Die Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) ist eine der am längsten bekannten Arzneipflanzen nach einem ägyptischen Papyrus und findet schon Jahrtausende Anwendung bei Lungenleiden. Hippokrates, Theophrastus, Hildegard und viele andere nutzen die Wurzel, die eine „vorzügliche Kraft wider aller Schärfe der Säfte“ aufweist. Heute wissen wir von ihrer starken, antientzündlichen Wirkung. Tragant (Astragalus sp.) ist zwar eine chinesische Heilpflanze, die jedoch eine lange Tradition hat, gut untersucht ist und modulierend auf das Immunsystem wirkt. Antientzündliche und antiasthmatische Wirkungen sind nachgewiesen. Die Pflanze kommt als Nahrungsergänzungsmittel in den Handel. Die in Österreich heimischen Tragantarten sind leider pharmakologisch noch nicht untersucht. Für all jede, denen der chinesische Tragant zu exotisch ist, bietet sich der Mandelpilz (Agraricus subrufescens) an. Der Speisepilz bringt das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht. Er gilt daher als Therapeutikum bei Allergien und Autoimmunerkrankungen. Der glänzende Lackporling (Ganoderma lucidum) wird ebenfalls unterstützend bei hypersensitiven Reaktionen gegeben. Die Verwendung des bei uns heimischen, als Reishi bezeichneten Pilzes bedarf die Hände von erfahrenen Therapeuten, da er durchaus seine Eigenheiten aufweist. Recht unbekannt ist, dass die Samen und das Öl des Schwarzkümmels (Nigella sativa) die allergische Symptomatik verbessert. Nachgewiesen ist dies bei allergischem Asthma. Da die Freisetzung von Histamin sowie dessen Wirkung gehemmt wird, kann eine Gabe bei Pollinosen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Betracht gezogen werden. Am einfachsten ist die Einnahme von je einem Teelöffel des kaltgepressten Öls morgens und abends über einen längeren Zeitraum.

Allergische Erkrankungen sensu lato gelten in der konventionellen Medizin zumeist als chronische Erkrankungen. Die Erfahrung lehrt uns, dass ein aus den Fugen geratenes Immunsystem mit natürlichen Mitteln zurück in seine Balance gebracht werden kann. Der Frühlingsspaziergang kann dann im wahrsten Sinne des Wortes wieder in vollen Zügen genossen werden.

Allergikertee

  • Hb. Millefolii
  • Hb. Euphrasiae
  • Hb. Virgaureae aa 20
  • Flos Neroli
  • Flos Malvae aa ad 100
  • M.f. spec.

1TL pro Tasse, 2-3 Tassen pro Tag

Juckreizlindernder Tee (nach Friedemann Garvelmann)

  • Hb. Galii veri
  • Hb. Violae tricoloris
  • Fol. Melissae aa ad 100
  • M.f. spec.
1TL pro Tasse, 2-3 Tassen pro Tag

Text zur Verfügung gestellt von
Mag.a pharm. Dr. Gabriele Kerber-Baumgartner
www.apotheke-hofwiese.at