BLOG Jänner 2024
Ulmenrinde – Urkraft der Bäume nutzen

Ulmenrinde ist ein Klassiker bei Gastritis, Sodbrennen und bronchopulmonalen Beschwerden. In der Tierheilkunde wird die Rinde breit eingesetzt, für den Menschen ist sie hingegen noch ein Geheimtipp!

Riese unter den Bäumen
Viele denken bei TEM sofort an Kräuter und übersehen dabei, dass zu den Heilpflanzen auch Bäume gehören, die uns ihre Rinde für Heilzwecke zur Verfügung stellen – in unserem Fall die Ulme. Das Heilrinden-Thema passt übrigens so gut in den Jänner, weil gerade jetzt die beste Sammelzeit dafür ist: Wenn die Bäume schlafen, können wir überzählige Äste herausschneiden und die Rinde ernten. Die Ulme bietet uns gewissermaßen die Urkraft der Bäume, denn Ulmen sind nachweislich schon seit Millionen von Jahren auf der Erde, wachsen mit Riesenkräften bis zu einer Höhe von 40 Meter heran und können an günstigen Standorten bis zu 400 Jahre alt werden.

Ulmenrinde – für Tier und Mensch
Die Anwendung von Ulmenrinde hat eine langen Tadition und ist vielfach bewährt – und zwar für Hunde, Katzen, und Pferde sowie für den Menschen. Bezüglich der Wirkrichtung gilt: Die Ulmenrinde…

  • wirkt bei Beschwerden der Atemwege, des Rachens und der ganzen Mundhöhle
  • hilft im gesamten Magen-Darm-Trakt einschließlich der Leber – etwa bei Sodbrennen und Gastritis
  • wird bei Haut- und Schleimhautbeschwerden sowie zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt.

Das breite Wirkspektrum der Ulmenrinde lässt sich durch wirksame Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Gerbsäuren, Harze und Schleimstoffe gut erklären. Für die TEM ist die Ulme zudem sanft wärmend, kann (verschmutztes) Phlegma ableiten sowie das Mund-Hals-Bronchien- und Magen-Darm-Schleimhautfeld stärken und festigen.

InstiTEM-Tipp 1: Ulmenrinde für Mensch und Tier
Zur Ernte von Ulmenrinde benötigt man einen Baum, der mindestens 10 Jahre alt ist und einen Ast ausgebildet hat, den man herausnehmen kann, ohne die Ulme zu schwächen oder in der Gestalt zu beeinträchtigen. Die Rinde wird abgeraspelt und kann dann gleich als Tinktur weiterverarbeitet oder gut durch getrocknet bis zu zwei Jahren aufbewahrt werden. Zur Anwendung eignen sich besonders die folgenden drei galenischen Zubereitungen:

  • Man kann aus der geraspelten Rinde Tee zubereiten, den man kurz aufwallen und mindestens 10 Minuten ziehen lässt – 1 TL Droge pro Tasse Wasser. Die Tagesdosis liegt bei 2 Tasse Tee pro Tag.
  • Man kann die Rinde auch zu einem feinen Pulver mahlen, direkt einnehmen und gut nachtrinken – 1 TL Pulver zweimal täglich.
  • Schließlich kann man die Rinde auch als Tinktur ansetzen und jeweils 30 Tropfen bis zu dreimal täglich einnehmen.

In der Tiermedizin verwendet man Ulmenrinde zu den gleichen Indikationen wie beim Menschen. Für die Dosierung richtet man sich nach dem Körpergewicht des Tieres, wiegt folgende Pulver-Tagesdosis aus und mischt das Medikament unter das Futter: unter 5 kg Körpergewicht 1,5 Gramm; 5–15 kg Körpergewicht 3 Gramm; 15–30 kg Körpergewicht 6 Gramm; ab 30 kg Körpergewicht 9 Gramm und mehr.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel wurde auf Grundlage aktueller Studien verfasst (zur Zeit der Veröffentlichung) und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Deinem Arzt. Besprich daher jede Maßnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Deinem Arzt.

Text und Bild zur Verfügung gestellt:
PD Dr. habil Lic. Karl-Heinz Steinmetz,
www.institem.com