Sommerzeit ist Sonnenzeit. Neben Wasser an einem Gewässer oder in Form von Gebirgsbachgeplätscher gehört die Sonne zu einem perfekten Urlaubstag zwingend dazu. Die Kraft der Sonne kann jedoch auch zu Hautschäden führen. Damit uns die Strahlen nicht zu sehr schaden können, produziert unser Körper seinen eigenen Sonnenschutz: Den Farbstoff Melanin, der dann für Bräune sorgt. Um unsere Haut gezielt von innen zu stärken und uns vor Hautschäden durch die Sonne zu bewahren, können wir den Sonnenschutz gewissermaßen auch Essen.
Durch die Sonnenstrahlen und damit UV-Strahlen entstehen sogenannte freie Radikale, die eine große Belastung für die Haut darstellen. Antioxidantien weisen zellprotektive und damit hautschützende Wirkungen auf, da sie diese freien Radikale unschädlich machen können. Man geht davon aus, dass es Hunderte von Substanzen gibt, die als Antioxidantien wirken. Antioxidantien können vom Körper gebildet werden oder sind phytochemische Stoffe, die äußerst unterschiedliche Strukturen aufweisen. Dazu zählen etwa Carotinoide, die Vitamine C und E, die große Gruppe der Polyphenole und gewisse Schwefelverbindungen (Isothiocyanate) aber auch Spurenelemente wie Selen.
Carotinoide sind etwa in Karotten, Paradeisern, Süßkartoffeln oder Wassermelonen enthalten. Den höchsten Anteil an Carotinoiden in den untersuchten Pflanzen weisen Goji-Beeren auf. Goji-Beeren werden seit Jahrhunderten in Tibet und der Mongolei als langlebiges und Kraft spendendes Lebensmittel verwendet. Die Beeren stärken das Immunsystems und fördern die Regeneration von geschädigtem Gewebe. Die E-Vitamine sind in Weizenkeimlingen aber auch Olivenöl, Lein- und Leindotteröl sowie in dunkelgrünen Blattgemüsen und Wildkräutern enthalten. Vitamin C findet man nicht nur in den kühlenden Südfrüchten, sondern auch reichlich in Paprika, Beerenfrüchten oder Brokkoli. In Brokkoli lassen sich außerdem schwefelhaltige Phytochemikalien nachweisen. Die Senföle machen den charakteristischen Geschmack dieser Pflanzenfamilie aus, zu der auch Rotkraut, Grünkohl, Radieschen, Kohlrabi, Pak Choi und schlussendlich das Sauerkraut gehören. Untersuchungen mit Brokkoli und dem darin enthaltenen Sulfophuran zeigen eine beachtliche Sonnenschutzfähigkeit. Sulphoran aktiviert körpereigene Enzyme in der Leber, die daraufhin freie Radikale neutralisieren. Durch die indirekte Wirkung hält diese und damit ihre protektive Wirkung einige Tage an. Leider werden die Inhaltsstoffe beim Kochen zerstört, weshalb die Kohlgemüse als Rohkost zu empfehlen sind.
Eine große Gruppe der Antioxidantien sind die Polyphenole, die häufig in Obst, Gemüse und Kräutern zu finden sind. Polyphenole sind aufgrund ihrer positiven und präventiven Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Entzündungen untersucht. Polyphenolhaltig sind Nüsse, Vollkorngetreide, farbenfrohe Früchte, Gemüse, Beeren, Trauben, Rotwein, Zwiebeln und Zitrusfrüchte. Die zu den Polyphenolen zählenden Proanthocyanidine zeigen ausgesprochen starke antioxidative Wirkung, verbessern die Hautelastizität und schützen die Haut vor UV-Schäden. Sie wurden erstmals aus Traubenkernen isoliert wurden und sind außerdem in Beeren, Äpfeln, Haselnüssen, Mandeln und Kakaobohnen vorzufinden. Ein weiteres wirksames Polyphenol ist die Rosmarinsäure, die in vielen Kräutern wie Zitronenmelisse, Rosmarin, Oregano, Salbei, Thymian und Pfefferminze enthalten ist. In-vitro-Tests zeigen, dass diese Säure vor UV-induziertem oxidativem Stress schützt.
Auch die ?-Glucane zählen zu den antioxidativen Stoffen. Dabei handelt es sich um lösliche Ballaststoffe, die in Vollkorngetreide, Hefe, Pilzen und Algen vorkommen. Zu den wichtigsten Eigenschaften neben der antioxidativen zählen ihre Rolle als Ballaststoff, zur Förderung der Nahrungsaufnahme und zur Produktion kurzkettiger Fettsäuren im Darm. ?-Glucane üben auch immunstimulierende und antitumorale Wirkungen aus, indem sie Zellen des mukosalen Immunsystems aktivieren und damit die funktionelle Trias unterstützen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich der Sonnenschutz von innen in Form einer vital- und ballaststoffreichen Kost präsentiert. Für den gelungenen Urlaubsabend nach dem Sonnenbad dürfen wir uns nach einen erfrischenden Sommersalat ein Gläschen Rotwein gönnen und als Nachspeise ein ausgiebiges Stück dunkle Schokolade- beide antioxidantienreich und natürlich nur um uns vor der Sonne zu schützen.
Getreidesalat nach den Jahreszeiten
Getreide sowie Gemüse und Kräuter nach Jahreszeiten:
Frühling: Wildkräuter, Bärlauch, Spargel, Frühlingszwiebel, Radieschen, Kohlrabi, Spinat
Sommer: Zucchini, Brokkoli, Karotten, Erbsen, Paprika, Paradeiser, Beeren, Kirschen, Melonen, Pfirsiche
Herbst: Karotten, Blaukraut, Kürbis, Rote Rüben, Mais, Apfel, Birne, Brombeere, Zwetschken
Winter: Wurzelgemüse, Rüben, Kraut, Kohlsprossen, gekochte Bohnen oder Linsen, Bleichgemüse, Äpfel Essig oder Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer, ev. Senf, Honig oder gemuste Trockenfrüchte für die Marinade
Zubereitung:
Getreide je nach Sorte kochen und auskühlen lassen.
Gemüse und Kräuter der Saison klein schneiden. Eventuell nach Geschmack mit Käsesorten oder Nüssen ergänzen.
Aus Essig oder Zitronensaft, Öl, Salz und Pfeffer und gegebenenfalls Senf, Honig oder gemusten Trockenfrüchten eine Marinade mixen.
Alle Zutaten vorsichtig miteinander vermischen. Kräuter der Saison unterheben. Ziehen lassen, meist ist ein Nachwürzen nötig.
Tipp: Gelingt auch mit Vollkornnudeln.