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Safran: Lila-Laune-Krokus

Das wertvolle pflanzliche Antidepressivum zaubert Sonne in unsere Herzen

Das teuerste Gewürz der Welt kam wahrscheinlich mit den Kreuzrittern im späten Mittelalter zu uns und wird heute noch in Österreich angepflanzt. Seine ursprüngliche Heimat liegt wohl im mittleren Osten – historische Quellen nennen Stationen in China und dem alten Ägypten genauso wie im Mittelmeerraum der Antike. Safran war und ist eines der bedeutendsten Exportgüter seines Hauptanbaugebietes, des Iran – vom alten Perserreich bis zur heutigen Republik.

Was Safran so wertvoll macht? Von dem ohnehin nicht großen Krokus werden lediglich die Stempelfäden der Blüte verwendet. Diese werden bis heute in mühevoller Handarbeit geerntet und in winzigen Mengen abgefüllt – bis zu 200.000 Blüten braucht es für ein Kilo Safran. Der kostet dann aber auch in etwa so viel wie ein kleiner Gebrauchtwagen.
Safran zeichnet sich vor allem durch seine starke Färbekraft aus. Wenige Stempelfäden reichen, um Speisen leuchtend gelb (= gehl!) erstrahlen zu lassen. Das Färben von Kleidungsstücken benötigt schon bedeutend mehr des kostbaren Rohstoffes – daher galten safrangelbe Roben als Erkennungszeichen von hohem Rang und Namen.

Safran macht den Kuchen gehl – und Naschkatzen glücklich.
Neben der Farbe, die Safran auf den Tisch bzw. in den Alltag brachte, wurde er auch wegen seiner medizinischen Wirkkraft geschätzt. Entzündungshemmend, schmerzlindernd, antioxidativ und stimmungsaufhellend – diese Attribute verhießen Erleichterung oder Heilung für sehr viele Beschwerden und Erkrankungen. Was früher aufgrund jahrhundertealter Erfahrungen praktiziert wurde, bekommt heute durch wissenschaftliche Studien ein solides Fundament.

Safran: Gold für die Seele
Iranische Mediziner haben herausgefunden, dass Safranal – der Hauptaromastoff des Safrans – es durchaus mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, den am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, aufnehmen kann. Safranal hebt den Serotoninspiegel ähnlich hoch wie das Medikament – nur ohne dessen Nebenwirkungen. Viel mehr noch: Während zu den unerwünschten Wirkungen des Medikaments auch Libidoverlust, Erektionsstörungen und Scheidentrockenheit gehören können, bringt Safran Potenz und Libido in Schwung – Seele und Körper werden auf Zweisamkeit eingestimmt.

Zellschutz & Durchblutung
Safran unterstützt auch die Verdauung, hilft bei Blähungen und Sodbrennen. Das enthaltene Carotinoid Crocetin schützt die Leberzellen vor oxidativen Schäden durch z. B. freie Radikale. Eine gesunde Verdauung und eine starke Leber sind wichtige Faktoren für einen umfassenden Krebsschutz. Daher tun wir gut daran, mehr Safran in unseren Speiseplan einzubauen oder die Nahrung entsprechend zu ergänzen.
Auch unseren Augen kommt die Einnahme von Safran zugute. Bei geröteten oder müden Augen hilft Safranextrakt, am besten gemeinsam mit Curcumin – das ergänzt und verstärkt die Wirkung. Die beiden starken Antioxidantien gewährleisten die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße im Auge und können so die Netzhautfunktion verbessern. Gute Durchblutung heißt gute Sauerstoffversorgung – auch im Gehirn. Davon profitieren Demenz-Patienten, wenn sie Safran zu sich nehmen. Und auch hier ohne die beim entsprechenden Vergleichs-Medikament üblichen Nebenwirkungen, z. B. Erbrechen – wie eine Studie bewies.
Frauen haben mit Safran auch einen guten Freund für die ungeliebte Zeit vor der Menstruation: Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen etc. lassen sich mit Safran gut in den Griff kriegen. Zudem hemmt er den Appetit – insbesondere auf Süßes – und verstärkt das Sättigungsgefühl.

Da sich Safranpflanzen auch in unseren Breiten wohl fühlen und winterhart sind, kann jeder mit einem kleinen, sonnigen Plätzchen einen eigenen Lila-Laune-Krokus pflanzen – fürs Backen und Kochen sind nur ein paar Safranfäden notwendig.

Safran Pflanzensteckbrief
(Crocus sativus)

  • Wuchsform: mehrjährige Knollenpflanze, 5 bis 10 cm hoch, bildet lockere Horste
  • Synonyme: Safrankrokus
  • Pflanzenfamilie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
  • Verwendete Pflanzenteile: Stempelfäden (= weibl. Blütenteil)
  • Anwendungsbereiche: Depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen, Augenheilkunde, Magen-/Darmbeschwerden, Leberleiden, Nervenerkrankungen, Demenz bzw. Alzheimer, Frauenleiden

Artikel zur Verfügung gestellt von
Purpur Apotheke Graz,
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