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Pflanzliche Hilfe aus der Natur in der Frauenheilkunde

Was hilft bei Menstruationsbeschwerden, Wechselerscheinungen, bei Pilzinfektionen und unerfülltem Kinderwunsch und in welcher Form können die Arzneipflanzen verwendet werden.

Heilpflanzen gehören zu unseren ältesten Begleiterinnen auf dem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden. Frauen wussten in allen Zeitepochen über die Heilkraft, über Zubereitungsmethoden und Anwendung Bescheid. Bei vielen Beschwerden kann Frau zu Heilpflanzen greifen. Häufig steht zuerst eine genaue schulmedizinische Abklärung des Problems. Dann erfolgt die Auswahl der richtigen Heilkräuter oder sie werden ergänzend zu schulmedizinischer Behandlung eingesetzt.

Menstruationsbeschwerden machen sich vor Beginn der Monatsblutung und während der Tage bemerkbar oder treten als Rhythmusstörungen und zu starken oder zu schwachen Blutungen auf.

Als Prämenstruelles Syndrom werden Probleme zusammengefasst, welche ab dem Eisprung bis zum Beginn der Regel auftreten können. Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depression, Müdigkeit, Hautprobleme, Brustempfindlichkeit, Migräneartige Beschwerden, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme, Wasseransammlungen und Heißhunger gehören zu diesem Beschwerdebild. Andere Frauen leiden unter krampfartigen Beschwerden vor allem bei Menstruationsbeginn.

Die Ursachen können vielfältig sein. Im Laufe des Zyklus kommt es natürlicherweise zu Veränderungen im Hormonhaushalt. Manchmal entstehen dabei Ungleichgewichte zwischen den wichtigen beiden weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron und dies löst Beschwerden aus. Häufig hat auch der Lebensstil Einfluss auf das weibliche Körpergeschehen. Stress, Schlafmangel, ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Koffein, Nikotin und Alkohol und psychische Belastungen können einen Anteil an der Entstehung von Regelbeschwerden haben. Auch die Schilddrüse muss berücksichtigt werden.

Wichtige Frauenpflanzen bei Regelbeschwerden wirken hormonausgleichend, entkrampfend, stimmungshebend, zyklusharmonisierend, schmerzlindernd.

Mönchspfeffer in Tropfen- oder Tablettenform hilft bei PMS Symptomen wie Müdigkeit, Gereiztheit, Kopf- und Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen, Brustspannen und Rhythmusstörungen. Frauenmantel als Tee oder in konzentrierter Tropfenform ist hilfreich zur Zyklusstärkung, bei Blutungsbeschwerden und bei PMS.

Muskatellersalbei wirkt auf den Hormonkreislauf, kombiniert mit ätherischem Rosenöl als PMS Spray für die äußerliche Anwendung oder im Roll On zum Auftragen auf die Haut.

Schafgarbe in Teeform oder als Tropfenkonzentrat wirkt entkrampfend und blutungsregulierend.

Bei sehr starken Blutungen ist auch an einen ausgeglichenen Eisenhaushalt zu denken. Günstige Arzneipflanzen sind Brennnessel als Tee oder in spagyrischer Tropfenform. Auch Eisen aus dem Curryblatt in Kapselform kann gut und ohne unangenehme Nebenwirkungen in den Körper aufgenommen werden.

Ein Teemischung für eine starke Zyklusmitte kann auf den Eisprung regulierend wirken.

Immer wiederkehrende Pilzinfektionen oder Entzündungen im Genitalbereich können hervorragend mit magistral hergestellten Zäpfchen behandelt werden, die pflanzliche Wirkstoffe in hochkonzentrierter Form enthalten. Teils sind es Tinkturen, teils ätherische Öle, die eine breitgefächerte Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren haben.

Hilfreich sind Thymian, Rose, Frauenmantel, Ringelblume, Kapuzinerkresse, Rosengeranie.

Bei trockenen Schleimhäuten helfen Zäpfchen oder Vaginalgele mit Rotklee, Rose, Frauenmantel oder Rosengeranie.

Bei Wechselbeschwerden verändert sich die Hormonproduktion im Körper und nimmt langsam ab. Unregelmäßige Zyklen, ausbleibende Menstruationsblutung, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Schweißausbrüche, mentale Verstimmungszustände, Gewichtsveränderungen und allgemeine Schwäche macht vielen Frauen zu schaffen. Alternativ zu Hormonersatztherapie oder dem Einsatz von bioidenten Hormonen eignen sich vor allem hormonmodulierende Arzneipflanzen wie Traubensilberkerze, Yamswurzel, Rotklee, Granatapfel. Eine Yamswurzelcreme wird wie ein Hormonersatzpräparat auf die Innenseite von Oberarm oder Oberschenkel aufgetragen. Beschwerden wie Schwitzen, Schlafstörungen und Energiemangel können mit Tropfen oder Tees aus Salbei, Hopfen, Melisse oder Johanniskraut behandelt werden. Muskatellersalbei, Pfefferminze, Rosengeranie wirken in speziellen Körpersprays über Haut und Schleimhaut. Lavendelextrakte in Kapseln helfen bei ängstlichen Verstimmungszuständen und bei Schlafproblemen.

Endometriose, eine Erkrankung mit Wucherungen, Blutungen und Schmerzen kann nach erfolgter Abklärung durch den Facharzt mit Arzneipflanzen wie Frauenmantel, Scharfgarbe, Löwenzahn, Ackerschachtelhalm beeinflusst werden. Teemischungen oder individuelle Tinkturenmischungen mit Heilkräutern können verwendet werden.

Bei unerfülltem Schwangerschaftswunsch gibt es unterstützende Arzneipflanzen und ganzheitliche Behandlungsansätze. Entgiftung des Körpers mit Nestreinigungstees, Leberentgiftung in Tropfenform, Hormonbalance mit Tees und Tinkturen begleiten körperliche und seelische Aspekte des unerfüllten Kinderwunsches.

Heilpflanzen die Verwendung finden sind Frauenmantel, Storchschnabel, Scharfgarbe.

Arzneipflanzen sind wirksam und stellen gute und sichere Behandlungskonzepte dar. Ergänzen Sie diese mit dem richtigen Mindset, das heißt mit einer optimistischen guten inneren Einstellung zum Heilgeschehen, dem Vertrauen, dass ab sofort ganzheitliche Heilung in die Wege geleitet wird. So können Sie Ihren Heilungsprozess noch einmal vertiefen und beschleunigen.

Der Duft, das ansehnliche Aussehen, das Gefühl im Mund bei Aufnahme, das gesamte sinnliche positive Erleben trägt genauso zur Wirkung bei, wie eine entsprechende positive innere Grundhaltung. Eine frischaufgebrühte Tasse Tee, dampfend und duftend, eine kleine Ruhepause beim Dosieren von Tropfen, dabei ein tiefes Durchatmen und ein kurzer Fokus auf die Heilwirkung die angestrebt wird, Augenschließen und ein kleiner Tagtraum beim Aufsprühen eine aromatherapeutischen duftenden Körpersprays, oder die bewusste Auszeit beim Einmassieren eines wirksamen Körperöls, all das trägt mehr zur Wirkung bei, als wir annehmen.
 

Text zur Verfügung gestellt von
Mag.a pharm. Gabriele Stindl
 www.marienapotheke.at