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Pfefferminze – Pflanzenkobold goes Deo

Die Pfefferminze (Mentha piperita) gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen Europas. Über ihre komplexen Wirkungen wissen jedoch nur die wenigsten Bescheid, und auch das Minz-Deo ist eher in Insiderkreisen bekannt. InstiTEM verrät beide Geheimnisse.

Pflanzenkobold: erst kühl, dann warm, dann kühl
Nur wenige wissen, dass die Pfefferminze (Mentha piperita) keine reine Naturpflanze ist, sondern einer kunstvollen Kreuzung aus kühlender Bachminze und hitziger Krauseminze entsprang. Daraus erklärt sich ihre komplexe Wirkung: Bei der Einnahme fühlt sie sich kühl an, wirkt dann bei der Verstoffwechselung deutlich wärmend-trocknend. Die Langzeitwirkung der Pfefferminze ist dann aber wieder ein kühlender Effekt, weswegen man mit Pfefferminztee im Winter und bei den kalten Temperamenten Phlegmatiker und Melancholiker vorsichtig sein sollte. Die Hauptanwendungen sind allgemein bekannt: Pfefferminzblätter wirken als Tee ausgezeichnet bei funktionellen Magen- und Verdauungsbeschwerden, sind jedoch bei einer akuten Gastritis kontraindiziert. Bei dumpfem Kopfschmerz hat sich die äußerliche Anwendung bewährt, etwa im Rahmen von Balsamen mit ätherischem Pfefferminzöl, die man an den Schläfen sanft einmassiert.

Minze und Naturkosmetik
Die Minze hat in der Kosmetik einen festen Platz erobert, etwa in der Zahnpasta, wie viele aus der täglichen Mundhygiene wissen. Aufgrund der erfrischenden und zugleich trocknenden Wirkung eignet sich die Pfefferminze aber auch hervorragend zur Herstellung von Deodorants. InstiTEM verrät, wie man mit wenigen Zutaten ein eigenes Deo herstellen kann, das gleichermaßen Budget und Umwelt schont.
Deo selbstgemacht – fest und flüssig
Tipp 1: Deocreme

  • Glastiegel (mit Alkohol desinfiziert)
  • 6 EL Kokosöl
  • 2 TL Bienenwachsdrops
  • 4 TL Natron
  • 4 TL Speisestärke
  • 10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl

Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, Kokosöl, Natron und Speisestärke unterrühren bis sich alles gut vermischt hat. Die Creme aus dem Wasserbad nehmen und kalt rühren. Zum Schluss ätherisches Öl einrühren und in Tiegel füllen. Die Tiegel mit Inhalt und Datum beschriften. Die Deocreme ist bei Zimmertemperatur und dunkel gelagert etwa 6 Monate haltbar. (Bei Temperaturen über 25 Grad schmilzt das Kokosöl und wird flüssig.)

Tipp 2: Deospray
Wer es lieber flüssig mag, der kann 2 TL frische gehackte Minzblätter in einem Gemisch aus 100 ml Wasser mit 1 TL Natron bei ca. 40 Grad für 15 Minuten ausziehen und dann mit 40%-igem Alkohol (Wodka, Korn) und 5 Tropfen ätherischem Pfefferminzöl versetzen. Allerdings ist dieses Deospray nur etwa 2 Wochen haltbar. Die elegantere und nachhaltigere Lösung ist definitiv, sich in einer Destille ein Hydrolat (ein wässriges Destillat) der Pfefferminze herzustellen. Noch warm in sauberste Sprühfläschchen gefüllt und gut zugeschraubt, hält sich dieses Deo ein ganzes Jahr, bis zur nächsten Saison – vorausgesetzt, man hat genügend Hydrolat hergestellt.

Text und Bild zur Verfügung gestellt:
PD Dr. habil Lic. Karl-Heinz Steinmetz,
www.institem.com