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Körperliche Bewegung und Humorallehre

Bedeutung von Bewegung in der Physiologie der Humorallehre
Nicht nur Moshe Feldenkrais hat über Bewegung bemerkt: „Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt“. Auch wenn natürlich Ruhe auch wichtig ist: laut Humorallehre ist Bewegung der Qualität Wärme zugeordnet, Bewegung fördert also das Wärmeprinzip und jeden Aktivprozess. Dies gilt vor allem für die Bewegung der Säfte und hier insbesondere dem Gewebe entsorgenden Klärstrom. Von dieser entschlackenden, entgiftenden oder – in der Säftelehre – Schärfen entsorgender Säftebewegung ist die Funktionalität des Interstitiums – des Pischinger-Raumes – und somit jeglicher Austausch von Stoffen und Informationen stark abhängig.

Diätetik und Konstitutionen
Diätetik bedeutet Kunst der Lebensführung, hierunter fallen nicht nur Bewegung und Ernährung, sondern eine Reihe weiterer Aspekte. Allen ist gemeinsam, dass es für sie keine allgemeingültigen qualitative bzw. quantitative Messgrößen gibt, die für jeden Menschen gleichermaßen passen. Wenn man als Therapeut tätig ist, ist die Individualität des Patienten natürlich sehr wichtig, hat jedoch auch ihre Grenzen. Gewisse Verallgemeinerungen und „Schubladisierungen“ muss man als Therapeut anwenden, ansonsten wird es zu kompliziert:

Die Konstitutionslehre ist eine tolle Methode, um Menschen in ihrer Pathophysiologie zu erfassen, um Muster zu erkennen und daraus diätetische und therapeutische Konsequenzen zu setzen. Die bei weitem effizienteste diagnostische Methode zur Einteilung in Konstitutionen ist die Irisanalyse.

Bewegung hat bei jeder Konstitution einen hohen Stellenwert, allerdings mit unterschiedlichen Gewichtungen:

  • Konstitutionen mit vordergründlichem Wärmedefizit (lymphatisch + Varianten, hydrogenoid, plethorisch) mit viel bzw. zu viel Phlegma, welches oft nicht optimale bewegt werden kann. Hier kann und muss Bewegung therapeutisch eingesetzt werden, gerne mit hohem Unfang und mit hoher Intensität und an der frischen Luft. Das Problem betrifft bei diesen Menschen eher die Schwierigkeit zur Motivation, in Bewegung zu kommen.
  • Konstitutionen, bei denen u. a. ein energetisches Problem im Vordergrund steht (melanchologen, oxygenoid, mesenchymal-hypoplastisch, atonisch-asthetisch): Bewegung soll unbedingt als Ausgleich betrieben werden, allerdings darf man als Therapeut diese Menschen nicht zur „Übertreibung“ animieren.
  • Konstitutionen mit Neigung zur Übermotivation (chologen) sollen sich natürlich auch viel bewegen. Dieser Antrieb muss allerdings häufig nicht vom Therapeuten kommen, ganz im Gegenteil müssen diese Menschen nicht selten in ihre internen Motivation sanft gebremst werden, da sie zwar viel Wärme und Hitze haben, in Relation dazu ihre Substanz und somit Energiereserve jedoch limitiert ist.

Freuen Sie sich auf den nächsten Newsletter im September zum Thema:“ Reizlehre, Anpassungsfähigkeit und Trainingsprinzipien.“

Text zur Verfügung gestellt von
Dr. Ronald Ecker
Arzt für Allgemein- und Sportmedizin
 www.roneck-sportmed.at