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Hagebutten – rote Früchte bei „roten Gelenken“

Dass Hagebutten das Immunsystem, etwa bei einer Erkältung, unterstützen können, wissen viele. Neue Studien erinnern aber auch an eine alte, oft vernachlässigte Indikation: Gelenksentzündungen…

Was die Heckenrose uns zuruft…
Unsere Vorfahren sind mit der Heckenrose (Rosa canina) gleichsam in Zwiesprache getreten, und gemäß der Signaturenlehre sagt die Heckenrose ziemlich deutlich, was sie kann: Die Heckenrose hat Stacheln als Fraßschutz und wird schon mal hundert Jahre alt, was ein beredter Hinweis darauf ist, dass Hagebutten Immunsystem und Resilienz stärken. Die roten Früchte weisen eine eindeutige Herzsignatur auf und können als remedium ministeriale, als unterstützendes Heilmittel, in Herztinkturen mit eingesetzt werden.
Die roten Hagebutten können aber auch als „rote Gelenkkapsel“ interpretiert werden, wodurch sich ein Einsatz bei einem Entzündungsgeschehen anböte.

Hagebutten und Gelenkgesundheit
Hagebutten wirken kühlend-adstringierend, leiten übermäßige Gelbgalle und gelbgallige Schärfen über die Nieren ab. Zusammen mit der obigen Gelenksignatur liegt es daher nahe, die Frucht etwa bei Arthrose einzusetzen. Diese Intuition der Alten wird inzwischen durch klinische Studien untermauert: Das Pulver kann, über einen längeren Zeitraum eingenommen, bei Arthrose und rheumatischer Arthritis in Knie und Hüfte nachweislich schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Untersuchungen zeigten auch eine chondroprotektive (knorpelschützende) Wirkung. Dass Hagebutten zudem bei unspezifischen Rückenschmerzen wirken, zeigt eine neuere deutsche Studie. Mit Hagebuttentee oder -Tinktur kommt man allerdings bei derartigen Indikationen nicht weit: Das wertvolle Galaktolipid der Hagebutte wird durch die Tee- oder Tinkturen Zubereitung denaturiert und steht nur in der Form des Hagebuttenpulvers, aus der ganzen Frucht inklusive Samen, wirksam zur Verfügung.

Tipp: Selbstgemachtes Hagebuttenpulver
Hagebutten von Oktober bis November an unbelasteten Standorten sammeln. (Die Früchte sollten bei der Ernte noch keinen Frost abgekommen haben, denn dadurch verringert sich der Wirkstoffgehalt). Die Hagebutten mit einem Messer halbieren und an einem warm-trockenen Ort, etwa neben dem Kachelofen, trocknen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann natürlich auch mit Dörrautomaten oder Backrohr nachhelfen. Die getrockneten Hagebutten im Hochleistungsgerät, das Kerne mitmahlen kann, zu Pulver verarbeiten. Pulver in saubere Gläser füllen; trocken und kühl aufbewahren.

Täglich 5-10 g (ca. 1-2 Teelöffel) des Pulvers am besten auf zwei Einnahmen verteilt einnehmen. Das Pulver kann gut in Wasser, Fruchtpürees etc. eingerührt und eingenommen werden.
Zu beachten: Da Galaktolipide fettlöslich sind, empfiehlt sich für eine verbesserte Verstoffwechslung die Beigabe einer kleinen Fettmenge, z. B. einige Tropfen eines hochwertigen Pflanzenöls. Zudem sind Galaktolipide, wie oben angedeutet, thermolabil, d.h. sie werden bei Temperaturen über 40 °C denaturiert. Das Pulver sollte daher nicht in heiße Speisen oder Getränke gegeben werden.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Maßnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Text und Bild zur Verfügung gestellt:
PD Dr. habil Lic. Karl-Heinz Steinmetz,
www.institem.com