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Haare dicht wie eine Löwenmähne

Teil II – Die Haare ernähren

Die Ernährung und die Regeneration des Haares finden in der Haarwurzel statt. All jene Stoffe, die zum Aufbau der Haarsubstanz des Haares notwendig sind, sollte man dem Haar durch die Nahrung zuführen. Biotin, das zum Vitamin B- Komplex zählt, wurde früher Vitamin H (für Haut und Haar) genannt.

Heute weiß man, dass es tatsächlich wichtig ist für gesundes Wachstum von Haut, Schleimhäuten und Haaren. Biotin wird auch von den Darmbakterien produziert. Mängel an Biotin können daher nach langer Behandlung mit Antibiotika, Abführmitteln und extremen Fastenkuren auftreten und zeigen sich häufig auch in Haarausfall.
Lebensmittel mit hohem Biotingehalt sind neben Leber, Fisch, gekochte Eier, Milch, Käse, Nüsse, Champignon. Darüber hinaus enthält Bierhefe und Gelee royale sehr viel Biotin. Biotin wird als Nahrungsergänzungsmittel vor allem auch gegen jahreszeitlich bedingten Haarausfall angeboten.

Wichtig für gesunden Haarwuchs sind aber alle B- Vitamine. Auch Eisenmangel kann zu Haarausfall führen, Eisen sollte aber besser auf natürlichem Weg zugeführt werden (Brennnesselsaft, Sanddornsaft, Sesamsamen, Gemüsebrühen mit Petersil- und Liebstöckelblättern, Bierhefe).

Auch Zink ist wichtig für den Haarwuchs (in Hülsenfrüchten, Nüssen und Pilzen, Kürbiskerne).
Besonders wichtig zur Stärkung der Haare ist Silizium in Form von Kieselsäure. Diese kommt vor allem in den Randschichten des Getreides vor, also in Vollkornprodukten, besonders in Hirse, aber auch in Erdäpfeln. Fördern kann man die Kieselsäureaufnahme durch die Einnahme des Schüßler-Salzes Silicea D 12 (2 mal tgl. 2 Tabl).

Was tun?
Haarwuchsanregende Heilpflanzen sind altbekannte Kräuter wie Birkenblätter, Klettenwurzel oder Brennnessel, die entweder als Tee innerlich oder zur Spülung nach dem Haare waschen verwendet werden oder als Tinktur, auch wieder innerlich oder äußerlich (Einreiben auf der Kopfhaut).

Birkenblätter: Regen den Stoffwechsel an, helfen den Körper zu entschlacken und die Säure – Basen – Gleichgewicht herzustellen. Innerlich in Form von Teekuren und äußerlich als Tinktur zum Einreiben in die Kopfhaut.

Klettenwurzel: Gegen „grindige“ Hautkrankheiten empfahl Hildegard von Bingen die Klette. Oft sind Hauterkrankungen wie Schuppenflechte die Ursache von Haarausfall. Da hilft die leberstärkende, stoffwechselregulierende Wirkung der Klette innerlich. Der Tee schmeckt allerdings nicht sehr angenehm.
Zubereitung: 1 gehäufter TL Klettenwurzel mit 1 Tasse kaltem Wasser übergießen, 5 Stunden ziehen lassen, dann kurz aufkochen und abseihen. Äußerlich wird die Klette als Tinktur in die Kopfhaut einmassiert.

Rezept: 100g Klettenwurzel mit 300 ml 40% Alkohol und 100ml Rosenwasser übergießen, 3 Wochen ausziehen lassen, dann abfiltern. Die Chinesische Medizin empfiehlt eine Tinktur aus den Klettenfrüchten (Samen) gegen Schuppenflechte. In so einem Fall könnte eine Tinktur sowohl aus der Wurzel als auch den Früchten hergestellt werden.

Brennnessel: In üblichen Kräuterrezepten wird empfohlen, die Blätter innerlich und äußerlich als Tee gegen Haarausfall zu verwenden. Volksmedizinische Rezepte empfehlen dagegen, die Wurzel zu nutzen. Das könnte durchaus ein guter Rat sein, da in der Brennnesselwurzel Wirkstoffe sind, die den männlichen Hormonhaushalt regulieren können. Also wäre es sicher auch bei Frauen sinnvoll, bei hormonell bedingtem Haarausfall die Brennnesselwurzel als Tinktur zur äußerlichen Anwendung zu nutzen

Rezept für eine Haarwurzeltinktur: 40g Klettenwurzel, 30 g Brennnesselwurzel, 10g Rosmarinblätter (durchblutungsfördernd auf die Kopfhaut) und 10g Birkenblätter mit 300ml 40% Alkohol und 100ml Rosenwasser übergießen, 3 Wochen ausziehen lassen und abfiltern.

Bockshornklee (Trigonella foenum- graecum): Es ist fast eine Märchengeschichte – ein bayrischer Geschäftsmann litt an Bronchitis und trank nach einem alten Rezept Bockshornkleetee. Als überraschenden Nebeneffekt konnte er feststellen, dass auf seinem gelichteten Kopf wieder eine erstaunliche Haarpracht zu sprießen begann. Der Fall wurde wohl beschrieben, doch geriet er in Vergessenheit. Übrigens findet sich dieser Rat, Bockshornkleesamen für guten Haarwuchs zu nutzen schon in mittelalterlichen Kräuterbüchern und auch im Ayurveda wird es empfohlen. Erst als ein deutscher Chemiker seiner Freundin, die auf Grund einer Autoimmunerkrankung unter einem dramatischen Haarausfall litt, helfen wollte, stieß er auf diese Unterlagen und behandelte sie mit einem hochdosierten Bockshornklee- Samenpulver. 3 Jahre später hatte die Freundin wieder volles Haar und seither wird Bockshornklee bei sämtlichen Formen von Haarausfall eingesetzt. Die Wirkung wird so erklärt, dass Bockshornklee dank seiner Inhaltsstoffe wie Flavonoiden, Saponinen, Eisen und dem Phytohormon Trigonellin dazu führt, dass die Blutgefäße, die zu den Haarwurzeln führen, reguliert werden und somit auch die Haarwurzeln. Bockshornkleepräparate gibt es zur innerlichen und äußerlichen Anwendung.

Text und Bild aus: http://miriamwiegele.at/haare-dicht-wie-eine-loewenmaehne/

Ein Beitrag von Miriam Wiegele, (verstorben 2022)
www.miriamwiegele.at