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Einklang des Herzens – Gesundheit mit Tiefendimension

Mönche und Nonnen waren „Experten des Herzens“: Nachhaltige Herzgesundheit reicht tiefer als Blutdruck, Cholesterinwerte und Fitnessübungen. Die von ihnen propagierte „Herzmeditation“ ist nicht aufs Klosterleben beschränkt, sondern absolut laien- und alltagstauglich.

Das Herz ist mehr als eine „Pumpe“
Mechanistische Konzepte sind beliebt, weil sie alles „so schön einfach machen“, aber sie liegen oft daneben. Wer das Herz lediglich als Pumpe (und das Gefäßsystem als die dazugehörigen „Schläuche“) ansieht, der missversteht das Herz. Es bildet ein rhythmisches, psychosomatisches Zentrum des gesamten Körpers, das unentwegt auf äußere und innere Veränderungen reagiert und sich flexibel anpasst. Atem, Sozialkontakte, Emotionen, Gedanken, Schlaf, Stresshormone, Bewegung und Ruhe etc. interagieren mit dem Herzen und können es fördern oder schädigen. Wer also seinem Herzen gutes Tun will, der sollte nicht nur Blutdruck und Blutfettwerte im Blick haben, seine Ernährung optimieren oder mit Sport seine Fitness stärken, sondern das Thema Herzgesundheit ganzheitlich angehen – u.a. mit der Herzmeditation.

Herzmeditation – ein Angebot der Klostermedizin
Dass der klösterliche Lebensstil gesundheitsfördernd ist, haben zahlreiche Studien aufgezeigt: Gesundes Essen, guter Schlaf, Herzmeditation. Wer nun von der Weisheit und dem Gesundheitswissen der Klöster profitieren will, der muss nicht zwangsläufig ins Kloster gehen oder den kompletten monastischen Lebensstil auf sich nehmen. Die Herzmeditation ist nämlich, in einer vereinfachten Form, ausgesprochen laien- und alltagstauglich:

  • Einfache yoga-ähnliche Übungen aktivieren den ganzen Leib und führen dazu, dass wir uns wieder spüren und wahrnehmen.
  • Die gezielte „Herzatmung“ und die Fokussierung auf ein „Herzmantra“ im Sitzen (auf dem Sessel oder im Meditationssitz am Boden) synchronisieren die diversen rhythmischen Systeme des Körpers, fördern die Stresskompetenz und stärken die Resilienz.
  • Die Herzmeditation kann unabhängig von einer bestimmten Weltanschauung geübt werden und hat für alle Menschen einen Gesundheitsbenefit. Wer sich allerdings für Spiritualität interessiert, der kann sich intensiver der Tiefendimension der Herzmeditation zuwenden: Augustinus, Hildegard von Bingen oder Teresa von Avila haben die Herzmeditation nicht der Gesundheit wegen geübt, sondern weil sie wussten, dass einem das Göttliche im Herzen näher ist, also wir uns selbst je nahekommen können.

Text und Bild zur Verfügung gestellt:
PD Dr. habil Lic. Karl-Heinz Steinmetz,
www.institem.com