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Die Wirbelsäule aus der Sicht der TEM

„Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz“ ist ein oftmals gebrauchter Ausspruch, wenn wieder einmal Rückenschmerzen die Eine oder den Anderen plagen und damit ist bereits Vieles gesagt, wenn auch nicht anatomisch korrekt, denn als Kreuzbein, als os sacrum, „Heiliger Knochen“ wird nur das untere Ende der Wirbelsäule bezeichnet. Doch dazu später.

Wenn wir diesen Teil des Bewegungs- und Stützapparates aus der Sicht der Signaturenlehre betrachten, so können uns unmittelbar mehrere Aspekte ins Auge fallen.

Die Säule und der Wirbel
Zuerst einmal macht die Wirbelsäule ihrem Namen alle Ehre. Sie ist zum einen die zentrale Säule unseres Körpers, trägt das Haupt und an ihr sind alle Teile des Rumpfes, alle inneren Organe und Gewebe befestigt und werden so an ihrem angestammten Platz gehalten. Dies ist die erste Signatur, das tragende, räumlich stabilisierende und Ordnung gewährleistende Element. In diesem bringt sich die saturnische Kraft des trockenen, harten Erdengottes zum Ausdruck, die sowohl Belastbarkeit als auch Sicherheit gewährende Dauerhaftigkeit bedeutet.

Zum anderen ist die Wirbelsäule aus achtzehn knöchernen Elementen errichtet, den Wirbeln mit dem Kreuzbein, die jeweils über zwei Gelenksflächen mit den darüber und darunter liegenden beweglich verbunden sind. Dazwischen liegen siebzehn Knorpelstrukturen, die Bandscheiben so angeordnet, dass sie gleich einer Kette eine in alle drei Dimensionen bewegliche Struktur bilden, mit deren Hilfe wir eine hochgradige Beweglichkeit erhalten. Dies ist die „Wirbelsignatur“, ein Aspekt des merkurialen Luftgottes, mit dessen Qualitäten wir alle möglichen Körperhaltungen, aufrechte, gebeugte, krumme, verdrehte, … einnehmen können, um damit innere Haltungen körpersprachlich zu kommunizieren und einen hohen Freiheitsgrad an Bewegungsspielräumen unser Eigen nennen können.

Diese beiden Gegensätze, Stabilität und Bewegungsfreiheit, zeigen augenfällig eine Thematik, der wir bei dieser Körperstruktur noch mehrfach begegnen, einen hohen Spannungsbogen einander widerstreitender Kräfte, verbunden mit der Aufgabe, dieselben in einem maßvollen Gleichgewicht zu halten. Übertreiben wir das Eine, geht es zu Lasten des Anderen und umgekehrt, verbunden mit den nur allzu vertrauten Symptomen.

Eine übermäßige Betonung der Beweglichkeit, zu schnell und/oder zu weit führt zu dem, was der Volksmund als „Verreißen“ bezeichnet oder auch als „Hexenschuss“, gekennzeichnet von einschießendem, gut lokalisierbarem Schmerz, welcher einerseits muskuläre Überforderung anzeigt, andererseits zu einer Neigung oder Verschiebung eines oder mehrerer Wirbel führen kann und damit zu einer Verengung der Zwischenwirbellöcher durch welche Nervenbündel vom Rückenmark in die Peripherie und von dieser in den Wirbelkanal führen. Dies kann sich dann durch ein „Ausstrahlen“ des Schmerzes in die jeweiligen Versorgungsgebiete bemerkbar machen, sensorischen und/oder motorischen Fehlfunktionen, von denen die wohl bekannteste die Ischialgie ist.

Eine Überlastung der stabilen Signatur im Sinne einer Überbetonung des „Säulenaspekts“ zeigt sich in erwähnten saturnischen Zeichen, Verhärtungen bis hin zu Verknöcherungen und damit Bewegungseinschränkungen wie sie physiologisch in höherem Alter auftreten, wenn der Körper durch Austrocknung an Elastizität verliert, was sich an dieser Stelle am deutlichsten an den Bandscheiben zeigt.

Die Bandscheiben
Zwischen den Wirbelkörpern liegen Knorpelplatten, welche all die Bewegungen, zu denen die Wirbelsäule fähig ist, durch ihre Elastizität erst möglich machen. Sie bestehen aus Kollagenen, sehr zugfeste Bindegewebsfasern, deren Zwischenräume mit einer Zucker-Eiweißverbindung ausgefüllt sind. Diese hat die Fähigkeit, sehr gut Flüssigkeit zu binden und die notwendige Anpassungsfähigkeit an die durch die Bewegungen auftretenden Scherkräfte zu gewährleisten. Während des Tages wird ein Teil dieser Flüssigkeit durch die Druckbelastungen ausgepresst. Das ist der Grund, weshalb wir gegen Abend etwa ein bis zwei Zentimeter an Körpergröße verlieren, die wir nach einer guten Nachtruhe morgens wieder dazugewinnen. Die Ursache dafür ist, dass unser Muskeltonus des Nachts so niedrig wird, dass die Bandscheiben wieder mehr Raum bekommen und sie gleichsam „einatmen“ und dabei die verlorene Flüssigkeit und mit ihr Nährstoffe und Sauerstoff für die Funktion der Bindegewebszellen aus dem interstitiellen Raum ersetzen.

Wir können sehr einfach erkennen, dass hier die Signaturen des Wasserelements nicht nur in Bezug auf den Flüssigkeitsaustausch eine große Rolle spielen, sondern auch hinsichtlich der Entspannungs- und Regenerationsfähigkeit eines erholsamen Schlafes, der weder durch emotionale Spannungen wie Sorgen und Ängste, noch durch Gedankenkreisen, Einschlaf-, Durchschlafstörungen, noch durch körperliche Spannungszustände, ausgelöst von schlechten Matratzen, Störfeldern, Elektrosmog u.a. gestört wird.

Dies ist ein weiterer Spannungsbogen, dessen Maß unsere Aufmerksamkeit braucht, wollen wir nicht durch schmerzhafte Symptome erst auf ihn hingewiesen werden: Aktivität, Druck und Spannung auf der einen, Regeneration, Hingabe, Öffnung und Entspannung auf der anderen Seite.

Das Nervensystem
Wie schon erwähnt verläuft innerhalb eines Kanals in der Wirbelsäule das Rückenmark, aus welchem Nervenbündel zwischen den einzelnen Wirbeln ein- und austreten und segmental alle Gewebe und inneren Organe innervieren. Dabei gibt es drei Arten von Nerven:

  • Die motorischen, welche alle willkürlichen Muskeln unseres Bewegungsapparates unserem Willen unterwerfen, damit wir uns geordnet bewegen können.
  • Die sensorischen, mit deren Hilfe wir alle Körperempfindungen zu den jeweiligen Hirnarealen führen und dort verarbeiten können und
  • Zwischen Brustwirbel 1 und Lendenwirbel 2/3 vegetative, sympathische Nervenfasern des unwillkürlichen Nervensystems, die Teil der Regulation von Herz-/Kreislauf-, Verdauungssystem, Urogenitaltrakt, Stoffwechsel, uvm. sind. Und genau diese Nerven verbinden die einzelnen Wirbel eben mit den inneren Organen und geben uns damit die Möglichkeit, elementare Themen an einzelnen Wirbeln fest zu machen.

Die Wirbelsäule und die 5 Elemente
Wer mit den 5 elementaren Qualitäten und deren Zyklen vertraut ist, weiß, dass diese ein Beschreibungsmodell der Natur sind, mit dessen Hilfe auch der Mensch in den vielfältigen Dimensionen seiner Lebensrealität betrachtet werden kann. Innerhalb dieses auch für eine ganzheitlichen Diagnose überaus nützlichen Systems, können alle Probleme im Bereich der Wirbelsäule differenziert abgebildet werden. Dabei spielt sowohl die Gesamtstruktur, die Einheit zwischen Knochen, Knorpeln, Gelenken, Muskeln, Bändern und Nerven eine Rolle, als auch die einzelnen Segmente, die einem verstehenden Blick dysfunktionale Lebensspannungen hinter der jeweiligen körperlichen Symptomatik wahrzunehmen und zu verstehen möglich machen.

Ich möchte dies an einem Beispiel veranschaulichen:

Lendenwirbel 3 und 4

Die Lendenwirbelsäule „entsprießt“ gleichsam aus dem Wurzelstock des Kreuzbeins wie ein nach oben strebender Halm oder Stamm, und wie dieser wird sie aus ihren „Wurzeln“ genährt. Im Ayurveda, den uralten Schriften über indische Heilkunde schlafen an der Basis der Wirbelsäule zwei Schlangen, eine bildhafte Darstellung fundamentaler Energie, die im Hochsteigen entlang der Wirbelsäule transformiert und verfeinert wird und die jeweiligen höheren Funktionen nährt. Auch die Traditionelle Europäische Medizin kennt eine Entsprechung dazu in der IOS Kraft, jener Kraft die aus der Umkehrung der aggressiven marsischen Qualität kommt, welche zuerst die Erde aufreißt, um den Samen in sie zu legen und dann dessen Keimen und Wachsen unterstützt, indem sie ihn wieder nach oben treibt und von unten her sich so als Abbild der innewohnenden Idee seines Daseins zu verkörpern hilft. Dies ist es, was die Menschen das Kreuzbein „heiligen Knochen“ heißen ließ. Denn es wurzelt in der Lebensenergie, in jenem Raum, in welchem nicht nur das Wunder der Zeugung und Geburt geschieht, sondern wir auch mit der Basis unserer Lebendigkeit hineinreichen, in das Mysterium desselben und verwurzelt sind im Ahnenstrom, aus dessen Genetik sich unser Körper entfaltet und dem Lebensstrom durch welchen die Idee des Ichs seinen Einzug in die Materie nimmt. Daraus erwächst das menschliche Dasein, entfaltet seinen Reichtum an Möglichkeiten und verbindet sich mit der Welt.

In den unteren Segmenten der Wirbelsäule sind die Qualitäten dieser Kraft überwiegend körperbezogen, wohingegen sie weiter oben sich in die Fühlnatur (Brustwirbelsäule) und Denknatur (Halswirbelsäule) verfeinert. Dementsprechend geht es also im Bereich L3, L4 um die Haushaltung mit dieser Fundamentalkraft. Die Nervenverbindungen gehen von hier aus zur Harnblase und den Geschlechtsorganen, beide körperlicher Ausdruck wichtiger Aspekte des Wasserelements.

Die Harnblase ist das Auffangbecken des von den Nieren produzierten Harns und macht auf sich aufmerksam, sobald ein gewisser Wasserdruck ihre Muskulatur entsprechend dehnt. Dann öffnet sich der erste Ringmuskel aus glatter Muskulatur unwillkürlich und beim Kleinkind beginnt es dann zu fließen, da dieses noch nicht ausreichend fähig ist, Druck auszuhalten, auf keiner Ebene seines Daseins. Im reifer, das heißt kompetenter werden, während dessen wir die passiven Ressourcen zu beherrschbaren Fähigkeiten wandeln und dabei resistenter, stabiler und gefestigter werden, beginnen wir Strukturen auszubilden, die Spannungen, Stress und Druck zu ertragen vermögen. Im Zuge dessen werden wir auch fähig, den zweiten Verschlussmechanismus der Harnblase, eine Schlinge aus willkürlicher Muskulatur eigenständig zu kontrollieren. Dieser macht es uns möglich Harn zurück- und den entsprechenden Druck auszuhalten. Dabei dehnt sich dann die Blasenmuskulatur plastisch aus und das Spannungsgeschehen lässt nach. Dies kann bis zu einer gewissen Grenze wiederholt werden.

So betrachtet sehen wir darin die Fähigkeit des Menschen, auch unter Stress weiterhin ruhig und entspannt bleiben zu können, also nicht mehr nur unwillkürlich vom reinen Maß der Spannung gelenkt zu werden. Dies ist ein fundamentaler Aspekt basaler Energielenkung. Denn im Stressgeschehen wenden wir einen weitaus größeren Anteil an Energie auf als in einem gelassenen, entspannten Modus. Dabei gibt es allerdings eine absolute Grenze, bei deren Erreichen es entweder peinlich wird – es geht in die Hose – oder lebensbedrohlich – es kommt zu einem Harnrückstau zu den Nieren.

So gesehen geht es also bei dysfunktionalen Spannungen innerhalb dieses Segments um die Thematik der Grenzen des eigenen Maßes. Wie viel an Energie kann ich verbrauchen, welchem Maß an Spannung, Druck, Stress bin ich, innerhalb der Größenordnungen des von mir beherrschbaren Raums, noch gewachsen, um weiterhin in Ruhe und selbstregulativ agieren zu können? Und wann lande ich im Bereich kompensatorischer Muster, die nur mehr mit dysfunktionalen Spannungen, Verschiebungen in der Säulenintegrität und entsprechenden Schmerzen zu bewältigen sind?

Im Zuge dieses Themas möchte ich auch die Sinnhaftigkeit so genannter „Sauberkeitserziehung“ in Frage stellen. Hinter jeder Entwicklung körperlicher Fähigkeiten steht die Beherrschung entsprechender und vielschichtiger Potentiale, wie oben erwähnt, die Ergreifung ausreichender Stabilität und gereifter Integrität, die es dem kindlichen Menschen erst möglich machen, willentlich Druck stand zu halten. Wird das Kind nun über Zuckerbrot und Peitsche dazu konditioniert – eine treffendere Beschreibung wäre abgerichtet – eine somatische Fähigkeit zu erlernen, ohne die Reife zu besitzen sie mit den damit verbundenen Ressourcen, wie, um beim Beispiel zu bleiben, dem Bewusstsein der Grenzen des eigenen Maßes verbinden zu können, bleibt er bei der jeweiligen Thematik, oftmals auch bis ins hohe Alter „ein dressierter Affe“. Das bedeutet, dass der Mensch zwar tut, was seine Umwelt erwartet, so wie er es von Beginn an in der Verbindung mit seinen Eltern gelernt hat, jedoch ist die Verbindung zu sich selbst verkümmert.

Das bedeutet, wenn wir zu L3, L4 zurückkehren, dass die betroffenen Menschen, bei denen Wirbelsäulenprobleme in diesen Segmenten chronisch oder rezidiv sind, mit der Herausforderung zu kämpfen haben, die ihnen verfügbare Energie in angemessener Weise umzusetzen, ohne sich aufgrund äußerer oder bereits internalisierter Erwartungshaltungen permanent oder immer wieder derart zu überfordern, dass dies nur mit entsprechenden „Verkrümmungen“ möglich ist.

Wir brauchen nicht weit zu schauen, manches Mal nur bis zur eigenen Haustür um diesen Überforderungsstrategien zu begegnen. Die heilende Frage dazu könnte lauten:

Was ist so wichtig oder auch Angst einflößend, dass ich bereit bin, die Signale meines Körpers, der mich zu Ruhe, Entspannung und Regeneration ruft, einfach zu ignorieren, bis mich der Schmerz dazu zwingt, mein tätig Sein zu unterbrechen und leidend mich zu kurieren oder, noch schlimmer, Analgetika zu nehmen, die es möglich machen das Maß an Ignoranz noch weiter zu erhöhen?

Die Wirbelsäule und die Ebenen unseres Daseins
Auf diese Weise kann man an der Wirbelsäule und all den mit ihr verbundenen Strukturen den Umgang des Menschen mit all seinen Lebensthemen erkennen, ob er dazu fähig ist, sich innerhalb seines individuellen Maßes, das sich je nach Kondition und Reife verändern und erweitern kann, zu bewegen, oder Kräften ausgesetzt ist, inneren und/oder äußeren, deren Wirken er nicht mehr eigenständig zu regulieren vermag.

In diesem Sinne stellt die Wirbelsäule sowohl diagnostisch als auch therapeutisch ein Holon dar, ein holographisches Abbild des Menschen, körperlich, seelisch und geistig. Dementsprechend ist der Mensch auch für verschiedenste Methoden der Körperarbeit über die Wirbelsäule therapeutischen Impulsen zugänglich, greifen diese nun auf die knöchernen, muskulären, nervlichen oder ätherischen Strukturen zu. Immer geht es um ein individuelles, angemessenes und dynamisches Gleichgewicht zwischen Stabilität und Beweglichkeit, Grobem und Feinen, Körperlichem und Geistigem (oben und unten), Zukunft und Vergangenheit (die Doppel-S Form der Wirbelsäule, die zwischen vorne und hinten schwingt), Aktivität und Regeneration (die Mitte zwischen links und rechts), Geben und Nehmen, … auf allen Ebenen seiner Lebensrealität.

Sie ist dementsprechend auch eine Ausdrucksform der komplexen Gleichgewichte zwischen den 5 elementaren Qualitäten, die wir aus so vielen traditionellen Medizinsystemen in etwas abgewandelter Form kennen: Die sich, naturgesetzmäßig in einem physiologischen Nähr- und Kontrollzyklus miteinander vernetzt, innerhalb eines dynamisch sich anpassenden Gleichgewichtsgeschehens hält, während der Mensch sie für die Dauer eines Lebenskreises zwischen seiner Zeugung, dem Eintritt in diese Welt, und seinem Tod, dem Austritt aus derselben durchwandert und die Idee, die er mit hereinbringt, entfaltet, erblühen und Früchte tragen lässt, um diese schließlich zu einem geistigen Schatz zu destillieren, mit dem er dann wieder die physische Daseinsebene verlässt.

Therapeutische Ansätze
Auf der körperlichen Ebene sind zuerst einmal manuelle Therapien sehr erfolgversprechend, die Verschiebungen in der knöchernen Struktur reponieren helfen, wie Chiropraxis, Osteopathie oder die Dorn Methode. Dabei wird das muskuläre System entlastet, welches ja die knöchernen Strukturen zu stabilisieren hat und dementsprechend in Verspannungszustände gezwungen wird, sobald die physiologische Form der Wirbelsäule nicht mehr gegeben ist. Darüber hinaus kann es bei chronischen Wirbelverschiebungen zu Mikroentzündungen kommen, die zusätzlich zu den ohnehin schon vorliegenden Verengungen der Zwischenwirbellöcher, also der Aus- und Eintrittsöffnungen für die peripheren Nerven, durch erhöhte Flüssigkeitsansammlungen im betroffenen Gebiet durch deren Raumforderung weiteren Druck auf die Nerven ausüben können. Eine Entlastung durch Schröpfanwendungen kann hier Abhilfe schaffen. Auch die Scherkräfte auf die Bandscheiben werden durch so geartete Behandlungen verringert.

Die Entspannung der Muskulatur ist ein weiterer Ansatzpunkt. Zumeist sind dysfunktionale Spannungszustände derselben oftmals der Grund für oben genannte Verschiebungen und Ausdruck emotionaler Spannungszustände, die sich ins somatische verschieben und/oder dort in Erscheinung treten, nachdem ihnen dieser auf der psychischen Ebene verwehrt wird. Ein erhöhter Energieverbrauch durch muskulären Hypertonus und damit verbunden eine Übersäuerung des jeweiligen Gebietes, auch aufgrund von mangelhafter Durchblutung, tragen zur Erhaltung dieses Zustandes bei. Durchblutungsfördernde wärmende Salben, Gua-Sha-Fa, Baunscheidtieren oder ähnliche Reizanwendungen sind dabei ebenso hilfreich wie ein Ingwerwickel.

Eine Harmonisierung des Blasenmeridians, welcher der Hauptversorger der autochthonen Rückenmuskulatur mit Ätherenergie (Chi) ist und von dem aus über die so genannten Back Shu Punkte, von denen analog zu den Nervensträngen des sympathikotonen vegetativen Nervensystems Meridiane zu den inneren Organen abzweigen und diese versorgen, ist ebenso zu empfehlen (Shiatsu, APM, Akupunktur).

Die Einbeziehung der ventralen Muskulatur durch Baucharbeit wie Ampuko sollte als Gegenspielerin der Rückenmuskulatur nicht vergessen werden.

Gerade bei einer chronischen Symptomatik kommt dem psychischen Aspekt große Bedeutung zu. Die Wirbelsäule als körperlicher Ausdruck tragfähiger und dynamisch sich anpassender Haltungen zu sich selbst, zur Welt und zum Leben, erzählt in pathologischen Zuständen von den nur mehr kompensatorisch zu bewältigenden Spannungszuständen der betroffenen Person, die oftmals in bereits sehr alte Verhaltens-, Fühl- und Denkmuster im Bezug zu Überlebensstrategien und deren Wurzeln gründen. Sie diesen zuzuwenden und in bewussten Transformationsprozessen zu heilen, hilft eine nachhaltige Stabilisierung eines eigenregulativen Zustandes zu finden.

Weiterführende Literatur: 5 Elemente – Begleiter auf dem Weg zum Menschen erschienen im Freya Verlag.

Blogtext und © Dieter Poik, www.impuls-naturpraktikerausbildung.at