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Die Organpflege im Jahreskreis

September – Jungfrau – Merkur

Ordnung heißt das klare, ruhige und bedachte Prädikat der Jungfrau-Geborenen. Es gibt immer etwas zu reinigen, zu sortieren, Gutes vom nicht Brauchbaren zu trennen. Sie sind auch immer darauf bedacht, etwas Vorrat „für magere Zeiten“ anzulegen und sparsam mit Ressourcen umzugehen. Die Gedankengänge in diesem Habitat gleichen einem Bienenstock. Es ist wie ein ständiges, beinahe schon wieder rhythmisches Pflegen und Hegen und Umsortieren wertvoller Lebensart. Jeder nach seinen Möglichkeiten und für alle gedacht.

Verdauungsorgane
Der Verdauungstrakt wird dem Monat September zugeteilt, dem Jungfrau-Monat. Ernten, Ordnen und Verarbeiten, so wie es mit der Verdauung der Mahlzeit im Körper geschieht. Der Magen über den Dünn- und Dickdarm zu Milz und Bauchspeicheldrüse werden an diesen Tagen und im Sternzeichen-Geborene selbst angesprochen und bedürfen einer etwas tiefer gehenden Pflege. Es könnte bereits die erste morgendliche Information, die der Magen erhält/empfängt, ein wichtiger Schritt sein, ihn liebevoll zu einer Tasse feucht/warmem Tee aus folgenden Kräutern als „willkommen im neuen Tag“ einzuladen:

Teemischung:
Schafgarbe 6 g, Mandarinenschalen 5 g, Pfefferminzblätter 4 g, Ringelblume 6 g, Süßholz 3 g, Fenchelsamen 9 g, Enzianwurzel 3 g, gekeimte Gerste 9 g, Weißdornfrüchte 9 g (Quelle: Ploberger, Florian Bacopa Verlag).

Betrachten wir den Magen als eine Schüssel (empfangendes Symbol), die alles so aufnimmt, wie sie es verabreicht bekommt, bedarf es einer bewussten Begutachtung, einer geistigen Einladung und eines Dankeschöns in Bezug auf die dargereichten Lebensmittel, für die Schwerarbeit im Sortieren und Ordnen der jeweiligen Qualität! Das ist es dann, was „den Körper zu schaffen macht, oder wohlwollend entgegengebracht wird“! In eigener Verantwortung. Und vielleicht kommt das sich bildliche bewusst machen aus der Chinesischen Medizin sehr zu Hilfe: „Der Magen hat keine Zähne“. Ja, in der Tat! D.h., dass eben die eingenommenen Happen aus trockener, fester, breiiger oder flüssiger Konsistenz sehr gut durchzukauen und einzuspeicheln sind. Dies kann zum Ziel führen, den Prozess des Stoffwechsels maßgeblich zu beeinflussen. Damit lassen sich schon mal primär sich anbahnende Verdauungsbeschwerden vermindern und bereits erwachsene Beschwerden vermeiden!

Durch den Magen strömen auch so gut wie alle hinlänglich bekannten Meridiane und es ist nur zu offensichtlich, dass die Station MAGEN in der Verdauungsarbeit eine der wichtigsten Stationen ist, eine der wichtigsten Rollen im Verarbeitungsprozess zukommt!

In der TEM werden Magen und Zwölffingerdarm zusammenhängend betrachtet und lediglich durch einen Sphinkter (ringförmiger Muskel) in zwei Funktionsräume unterschieden. Durch ihre beiden Kräfte werden verschiedene Organe zur Mithilfe angeregt, die wiederum dem Magen zur optimalen Verstoffwechselung der Nahrung bereitstehen (erste Kochung beeinflusst durch zweite und dritte Kochung und Assimilierung): Dünn- und Dickdarm, Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz, Milz, Pankreas, Lunge. Daran erkennt man die multifunktionale Zusammenarbeit, um den Körper in seiner ganzheitlichen Erhaltung verdauungs- und aufnahmetüchtig zu halten.

Schwere oder fettreiche Speisen und die sicherlich gesunde Rohkost sind nichts für gefühlsbetonte Jungfrau-Geborene und deren Herzensangelegenheiten, die sie lieber ganz für sich im Inneren auszubalancieren versuchen. Sie sprechen nicht gern offen über das, was sie bedrückt und ausgiebig beschäftigt. Darmprobleme deuten sehr oft auf eine vernachlässigte Wirklichkeit im Umgang mit seinen eigenen Bedürfnissen. Da werden Zorn, Bedauern oder Selbstkritik „hinuntergeschluckt“. Die Sorgfalt im Umgang mit geistig/seelisch/körperlichen Themen gehört auch zum Verdauungssystem und spiegeln sich psychosomatisch im Bauchraum als „schwer verdaulich“ und zu Gewichtzunahme neigend wider. Jahrelang geübte Verhaltensweisen lassen sich nicht über Nacht beheben. Der Körper reagiert langsam auf Umstellungen wie etwa Essgewohnheiten. Dazu braucht es Geduld, die Jungfrau nicht immer hat und dabei gern schnelle Resultate auf dem Tisch hätte. Im Monat September kündigt sich auf dem Gemüsemarkt schon der nahende Herbst an. Genau richtig, um dem Magen und Darm seine Medizin zukommen zu lassen: Kürbis beispielsweise, der goldgelbe bis orange. Es ist die Farbe des Monats, der guten Verdauung, der Medizin für Milz und liebevoll wärmende, süßliche Geschmack für die Bauchspeicheldrüse. Es ist die Süße, die im Koch- oder Dämpfvorgang den natürlichen pflanzlichen Zucker freisetzt, ein Stück der Verdauungsarbeit schon geleistet hat, um heilsam zu wirken und Kräfte zu bündeln. Genauso verhält es sich mit vielen anderen Gemüsesorten wie Rote Bete, weißer Rettich oder Karotten, um nur einige zu nennen.

Ihr Planet ist der Merkur, der beflügelte Götterbote, der die Dunkelheit erhellt und den Menschen die Botschaften der Götter erläutert. Er vermittelt Logik, Kommunikation, Analyse, Kritische Betrachtung. Sein Metall ist das Quecksilber. Er wird oft in Verbindung mit der Schlange gebracht. In der Alchemie bildet Merkur die Verbindung zwischen Sal und Sulfur und dient auch hier als Vermittler.

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Judith Wieser
www.judithwieser.com