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Die Organpflege im Jahreskreis

Juni-Zwillinge-Merkur

Die Reise durch den Körper geht im Juni weiter zu den Körperzonen Schultern, teilweise Lungen, Arme und Hände.

Interessant und stark ist im Juni generell die Zeit um Johanni (24. Juni). Die Sommersonnenwende am 21.06.21 fällt auf einen besonderen Lichttag, der Johanni und die Tage danach nochmal zu unterstützen vermag. Heilpflanzen, welche an diesen Tagen mit höchster Lichtentfaltung gesammelt werden, tragen eine besonders starke Heilkraft in sich. Die gelb blühenden unter ihnen werden beispielsweise bei akuten Krankheiten und weiteren Ritualen im Jahreslauf eingesetzt.

Die Nebenschilddrüsen (Glandulae parathyroideae) sollten besondere Beachtung erfahren. Sie liegen als vier linsengroße Einzelorgane an der Rückseite der Schilddrüse. Oft werden diese „unbeabsichtigt“ bei einer Schilddrüsenoperation entfernt, was u.a. zu Überregung von Nerven und Muskeln führt. Ihre wichtigste Funktion ist die Absonderung komplexer Sekrete mit dem lebenswichtigen Parathormon, ein Peptidhormon, das die extrazelluläre Kalziumkonzentration reguliert. Sinkt die Konzentration ab, kommt es zu einer Freisetzung aus den Knochen, wo das meiste Kalzium gespeichert ist. Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion und beide Beschwerden im Wechsel, besonders bei Frauen, sind die Folge und verursachen weitere Beschwerden. Hier ist eine breitgefächerte, genaueste Anamnese erforderlich. Flor de Piedra, die Steinblüte kann zu Beginn einer Störung u.U. ein Mittel der Wahl sein.

„Schwere Last auf den Schultern mit sich herumzutragen“, „sich Verletzlichkeit in Beziehungen nicht stellen“ und „Dickdarmprobleme“ können einige Winke sein, sich um eine Behandlung beim Heilpraktiker, Masseur oder um ein entspannendes Bad zu kümmern. Wetterumschwünge ereignen sich häufig an Zwillingetagen. Merkur lässt grüßen, wie etwa am 09./10./11.Juni 2021. Daher können sich rheumatische Beschwerden und Zipperlein an Zwillingetagen schneller bemerkbar machen und vorbeugend sehr effizient gepflegt werden.

In vergangenen Zeiten wurde bei rheumatischen Schmerzen ein Bettbezug/Kissen mit Farnkräutern wie Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) oder Wurmfarn (Dryopteris filix-mas) ausgelegt, worauf der Patient sich legte. Oder man bereitete einen Farngeist zu, der als Einreibung gute Dienste leistete. Der ist übrigens heute noch von Vorteil, im Rucksack mit auf die ausgedehnte Wanderung zu nehmen. Nach einem herrlich belebenden Kneipp-Fußbad im Bergbach auf die Beine eingerieben, kann er müde Wanderfüße auf merkuriale Weise von Schlapp auf Munter umstimmen/aktivieren. Von einer innerlichen Anwendung von Farntinktur muss abgeraten werden, da Farne zu einem ganz anderen Arzneimittel- und Diagnosespektrum gehören. Sie stehen auch unter Naturschutz. Es ist jedoch bekannt, dass alles an Kräutlein Brauchbare um uns herum wächst und diese Hilfe ganz bescheiden anbietet.

An dieser Stelle sei ein bewährtes Rheuma-Kräuterwein-Rezept ohne den giftigen Farn weitergegeben:
Wacholdernadeln 10g, Erikablüten 20g, Tausendgüldenkraut 10 g, Ebereschenbeeren 50 g, Faulbaumrinde 10 g (die sollte bereits 1 Jahr vor Gebrauch gelagert worden sein), Weidenrinde 20 g, Quecke 20 g in der Apotheke mischen lassen; auf 1 l Apfelwein nimmt man 30 g davon, setzt kalt an, lässt 2 Min. kochen und 10 Min. ziehen, seiht ab, presst aus und trinkt untertags ¼ l schluckweise.

Aderlass, Heilfasten, Saunen, gezielte Körperübungen und Ernährungsumstellung und/oder die Änderung kalter Wohnverhältnisse (Schimmel) schaffen grundlegende Voraussetzungen im Heilungsprozess des vielschichtigen rheumatischen Formenkreises (www.rheuma-liga-hamburg.de).

Verschiebungen im Bereich des 12. Brustwirbels oder verborgene Eiterherde an Zähnen begünstigen schleichendes Rheuma genauso wie Fehlernährung und die geistigen Einladungen an sich selbst, „…wie bitter doch das Leben schmeckt…“ oder „…wenn mich schon niemand liebt, brauche ich nichts vom Leben zu erwarten…“. Leider übersieht man dabei die Geschenke der Güte und Milde vor den tiefsitzenden, hartnäckigen Erwartungserfüllungen.

Zum Schultergürtelbereich zählen also Drüsen, Lungen, Arme und Hände.

ATMEN: Ein- und Ausatmen beschreibt den Charakter des Zwillinge-Geborenen in seinem schnellen Aufnehmen und wieder abgeben. Manchmal eben zu schnell, aus seiner Leichtigkeit heraus.

Eine Duft-Übung aus dem Mönchs-Qi-Gong veranschaulicht das richtige Atmen ganz besonders: Stell dich so gerade wie möglich hin, die Beine einen Fußbreit auseinander, etwas locker in die Knie gehend und damit aus der Hüfte wirkend. Der Kopf richtet sich auf, das Kinn etwas nach Hinten gerichtet, die Augen verlieren sich in der Landschaft. Die Schultern „hängen herab wie reife Äpfel vom Baum“, die Handinnenflächen und Arme nach außen gestreckt. Langsam einatmen und dabei Arme über den Kopf führen. Dabei langsam und bewusst EINATMEN, bis die Arme gestreckt und die Hände betend über dem Kopf zusammenkommen. Fingerspitzen gegenüberstellen, gestreckte Arme langsam vor sich nach unten bewegen, dabei langsam und gut hörbar all das AUSATMEN, was du nicht mehr brauchen kannst. Hände seitlich ablegen. 10 Mal wiederholen und anschließend NACHSPÜREN.

Durchblutungsstörungen, kalte Hände oder ein geschwächter Kreislauf können erste Symptome wie oben beschrieben aufzeigen. Hier helfen für den Beginn einer Stärkung Bürstenmassagen, Bewegung und die Einnahme von genügend warmer Flüssigkeit. Die Signatur dazu kann z.B. mit einem kribbeligen Gefühl in Arm und Finger auf das Merkuriale, Sprunghafte, Bewegende, Rastlose hinweisen. Dies beinhaltet schon die neugierig gestellte Frage, woher das kommt und in welchem Zusammenhang diese Symptome stehen.

Merkur ist des Zwillings Planet, als Vermittler zwischen Sonne und Mond. Dem strahlenden Äußeren und dem tiefer liegenden Innerverborgenen. Denken und Sprechen nähren den Verstand und die Logik. Die Begegnung zwischen dem Offenbaren und tieferen Sein macht sich breit.

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Judith Wieser
www.judithwieser.com