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Die Organpflege im Jahreskreis

April – Vorfrühling – Widder

Jeder Monat wird, nach den alten Lehren, einem Körperteil zugeordnet, der natürlich nicht statisch zu sehen ist und weitere Entsprechungen im Körper einbezieht. Es ist die Marskraft, die sich im Vorfrühling willensstark den Weg ins Licht bahnt. Der Mond hat dabei seinen unterstützenden Anteil. Man erkennt diese am besten daran, dass sich unter der Asphaltdecke eine Heilpflanze mit aller Sprengkraft an die Oberfläche zu bewegen vermag: der Löwenzahn.Die Energie des Widders umfasst den Bereich vom Scheitel bis zur Nase. Die oben genannte Signatur bezieht sich damit auch auf die Galle, wenn nicht nur dem Widdergeborenen z.B. etwas „mächtig auf den Geist geht“, er sich hetzt, Angst hat, den Anforderungen nicht zu entsprechen, ihm „etwas über den Kopf wächst“ u.Ä.Tee trinken im Winter und an kühlen Tagen heißt, die Körpertemperatur gut halten und somit schützt diese fast schon als selbstverständlich erachtete Zeremonie auch vor allerlei Infektionsgefahren. Die Kopfbedeckung, nach einem kalten Winter, sollte zumindest noch in der Tasche mitgetragen werden. Gerade die Übergänge von einer Jahreszeit zur nächsten werden als für das Immunsystem kritischen Tage betrachtet.Der Kopf trägt alles im Körper Eingebundene an Informationen gleichsam als Schaltstelle in sich: Das Haar, die Stirn, die Augen, die Nase mit ihren Polypen (Ohren, Mund, Kiefer/Zähne, Mandeln, Schilddrüsen werden im Mai betrachtet), Schleimhautgruppen, Lymph-, Blut-, Nervenbahnen, Gewebe und das Gehirn im Besonderen. Unter diesen Stichworten finden sich unzählige ganzheitliche Entlastungs-, Heilungs- und Therapieansätze.

Der Kopf, das Haupt, ist den äußeren Umständen am meisten ausgesetzt und kühlt auch durch seine hohen flüssigen Anteile schnell aus. Ein behütetes Haupt also bietet Schutz vor Wind, Wetter, Sonne und anderen frei herumschwebenden Energien. Die Öffnungen am Haupt, mit den Schleimhäuten als Filter, bieten die erste wehrhafte Barriere gegen äußere, ungebetene Gäste, bevor das Immunsystem andere Abwehrkräfte mobilisiert. Diese Sinnesorgane, zu denen auch die Haut gehört, bräuchten genauso einen Schutz, denn all das, was wir hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen wird registriert, verarbeitet und platziert, gespeichert.

Mit Kopf ist auch das Hirn gemeint. Was wir denken, was sich darin alles, und zwar Tag und Nacht regelrecht „abspielt“, ist ein ganz anderer, aber bedeutender Aspekt. Kopfkino, Zielsetzung, Fokus, Tagtraum, Wunschvorstellung, Ansichten, Meinungen, Richtig/Falsch und sehr vieles mehr werden dort abgewickelt, übersetzt, zurechtgemacht, organisiert. Unbewusst oder unsortiert belassen, reagieren wir „ausgebrannt“, „abgestumpft“, „teilnahmslos“, „überreizt“, um nur einige Befindlichkeiten zu beschreiben, die sich im Kopf abspielen.

Sollte der Kopf mal „ausgeschaltet“ werden (was so nicht in seinem Naturell liegen kann), wäre Meditation für den einen ein guter Weg. Für den anderen ist Sport oder Wandern das Mittel, Kopflastigkeit entgegenzuwirken.

In der heute so schnell gelebten Konsumwelt fehlt anscheinend geradezu die Zeit, darauf zu achten, wo welche Muster ihren Anfang genommen haben. Scheinbar! Denn wenn alles Kopfsache ist, kann dort eine Neuprogrammierung zum Besseren erarbeitet werden. Alles Kopfsache also, das sagen Neurologen, Psychologen und andere Spezialisten.

Die Angst z.B. ist keine Realität in dem Sinne, sondern, weitläufig gesprochen, Konditionierung. Wir programmieren sie auch verstärkt dadurch, dass sie als Information durch unsere Körpersäfte fließt. Ja und dann……kann vorkommen, dass sie uns „überflutet“.

Was u.a. hilft, heraus zu kommen, könnten die Änderung des Blickes darauf, die genaue Reflektion, das genaue Hinschauen ermöglichen. Angst lehrt uns, sich wahr zu nehmen und zu respektieren. Nennt man das Kind beim Namen, verliert es an Übermacht. Das sich selbst Verstehen (lernen) tut das Übrige. Diese Methoden der schnellen Reflexion und Entscheidungswille stellen sich als Gegenüber der heutigen Zeitqualität zur Verfügung. Sich die Zeit nehmen kann nur jeder selbst am besten!

Alles Kopfsache also, wenn es um den ganzen Menschen geht. Der Brummschädel, Kopfschmerzen oder etwa Migräne werden u.U. ausgelöst durch zu eiweißhaltige (meist tierische), schwere Nahrungskombinationen wie Käse mit Weintrauben, Kaffee mit Kohlenhydraten, Schokolade und Rotwein. Sie deuten des Öfteren nicht nur eine Überforderung der Galle, sondern auch auf den nicht optimalen Fettverbrennungsvorgang hin, die das gesamte Verdauungssystem betreffen. Nach schwer verdaulichen Speisen brauchen wir natürliche Verdauungshilfen, Bewegung und Amara, um den Gang zur Toilette zu ermöglichen. Eine gestattete Fastenwoche mit Leber-, bzw. Gallenkur wirken Wunder. Einläufe können im akuten Fall, das ihre dazu beitragen, den Darm von Giften zu erlösen. Ein mit älterem, giftig-faulem Stuhl angestauter Darm beeinflusst das gesamte System, der Körper kränkelt dahin und kann so auch Fieber steigernd wirken. Es ist bei einem entlasteten Darm leichter zu vertreiben und macht den Kopf wieder frei.

Zwei Heilkräuter, welche zu obgenannten Überlegungen sehr gut passen und weiterhelfen, den Sinn des organbezogenen Monatsthemas auf den Grund zu kommen und zu verstehen sind folgende:

Brennnessel (Urtica dioica oder urens), ganze Pflanze, Marspflanze mit venerischem Hauch eignet sich als Urtinktur oder Muttertinktur, um Klarheit zu schaffen, indem ihre gesamtreinigenden Eigenschaften und die Befreiung von schädlichen Einflüssen auf allen Ebenen wirksam eingesetzt werden kann.

Storchenschnabel-Kraut (Geranium robertianum), von Mars-Venus-Merkur getragen, als Urtinktur oder Muttertinktur zur geistigen/seelischen Reinigung, Anregung des Lymphflusses, bei chronischen Magen-Darmleiden und zur Einsicht bei Stress bedingter Überforderung hilfreich.

 

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Judith Wieser
www.judithwieser.com