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Die Artischocke, Heilpflanze und Genuss

Die Artischocke oder Cynara scolymus ist eine herbe Schönheit und galt lange Zeit sogar als Königin aller Gemüse. Und tatsächlich: Wer hinter ihre harte, stachelige Schale blickt, wird belohnt. Darüber erzähle ich euch gerne mehr! Wo die Artischocke ihren Ursprung hat, ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich aber ist, dass sie aus Äthiopien stammt. Bereits 500 v. Chr. wurde das Distelgewächs mit der schönen violetten Blüte in Ägypten kultiviert und kam von dort über Rom nach Vorderasien.

In Mitteleuropa erlangte die Artischocke erst im 15. Jahrhundert Bekanntheit. In den Fürstenhäusern avancierte sie rasch zum Zeichen für Reichtum und eine „feine“ Lebensart. Übrigens: Der Artischocke wurde damals eine erotisierende Wirkung nachgesagt! Der Siegeszug der Artischocke hatte also begonnen. Sie galt fortan als Königin aller Gemüse und bewog sogar Goethe dazu im 19. Jahrhundert zu schreiben: „Diese Distel, lass sie gelten, ich vermag sie nicht zu schelten – die, was uns am besten schmeckt, in dem Busen tief versteckt.“

Gemüse mit enormem Heilpotenzial
Welche gesundheitlichen Pluspunkte versteckt die Artischocke noch unter ihrer harten Schale? Artischocken-Extrakt fördert zum Beispiel den Gallenfluss, wirkt positiv auf den Blutzuckerspiegel und aktiviert die körpereigene Basenbildung. So tut es auch Menschen mit Verdauungsstörungen und Reizmagen gut: Es lindert sowohl Völlegefühl als auch Bauchschmerzen oder Blähungen. Artischocken-Extrakt trägt außerdem zur Senkung der Blutfette bei und kann dabei helfen, Arteriosklerose vorzubeugen. Artischocken-Extrakt pflegt auch die Leber, und zwar indem sie die Stoffwechselleistung der Leberzellen fördert, Zellwachstum und Zellteilung anregt, Reparaturvorgänge antreibt, gegen Zellgifte schützt und Radikale hemmt. Und nicht zuletzt: Das Extrakt der Artischocke entgiftet. In Studien konnte festgestellt werden, dass Artischocken- Extrakt zu einer erhöhten Ausscheidung von Giftstoffen beiträgt.

Auch in der Küche ein Star
Wenn ihr um die Artischocke im Gemüseregal bisher einen großen Bogen gemacht habt, kann ich euch nur empfehlen: Probiert sie einmal aus – es lohnt sich! Denn unter den zarten Blättern und dem sogenannten Heu kommen Herz und Blütenboden zum Vorschein, die mit ihrem feinen Aroma eurem Gaumen schmeicheln werden. In Begleitung von Saucen oder einer Vinaigrette eine hervorragende Mahlzeit, vertraut mir!
Bei der Artischocke gilt übrigens: beim Essen die Finger benutzen. Einfach die Blätter einzeln abpflücken und in die Sauce tauchen. Das Artischockenherz wird am besten mit der Gabel zerteilt, bevor es genussvoll verspeist werden kann.
Ihr merkt schon: Die Artischocke ist weit mehr als nur ein schön anzuschauendes Gemüse. Sie ist eine waschechte Heilpflanze. Oder, wie schon Amélie im Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ feststellte:
„Artischocken sind kein Gemüse, denn sie haben ein Herz.“

In diesem Sinne: viel Genuss und viel Gesundheit!

Text aus: „Aufleben mit Herz“, Kundenmagazin der Sonnen & Maxine Apotheke, Ausgabe 31, Frühling 21

Text aus: „Aufleben mit Herz“, Kundenmagazin der Sonnen & Maxine Apotheke, Ausgabe 31, Frühling 21, www.sonnenapo.at, www.maxine-apotheke.at