Eines der vier Basis-Temperamente in der TEM ist der Konstitutionstyp „Melancholiker“, der einige ganz spezielle Ausprägungen vorweist: Melancholiker zeichnen sich durch eine nachdenkliche, pessimistische, ja fast schon depressive Grundhaltung aus.
Sie sind eher introvertiert und bleiben gerne im Hintergrund, da ihr Selbstbewusstsein nicht sehr ausgeprägt ist. Sie grübeln gerne und wirken dadurch sehr ernst und einzelkämpferisch. Als verlässliche und gewissenhafte Menschen können sie jedoch sehr feinfühlig und kreativ sein. Was der Melancholiker braucht, ist Anerkennung und Zuspruch. Der Melancholiker hat meist ein sehr ruhiges Gemüt, bei ihm dominiert der Saft Melanchole – auch Schwarzgalle genannt. Er ist kälteempfindlich, da bei ihm Kälte und Trockenheit im Vordergrund stehen. Seine Anspannung schlägt sich oftmals im Körperinneren nieder. Der Stoffwechsel kommt nicht richtig in Gang, ferner arbeitet die Verdauung nicht effizient. Den Zellen fehlt deshalb Sauerstoff, was die Milz beeinträchtigt. Borretsch und Hirschzunge können die Milz in ihrer Funktion unterstützen. Linde, Johanniskraut und Melisse regen den Stoffwechsel an und können sogar stimmungsaufhellend wirken. Die vorherrschende Trockenheit begünstigt das Dehydrieren von Gewebe, Haut und Schleimhäuten. Das begünstigt die Entstehung von trockener Gicht, Arthritis und Osteoporose. Gegen trockene Haut und den daraus entstehenden Juckreiz kann Borretsch helfen, zudem verbessert dieser die körpereigene Abwehr. Engelwurz und Artischocke können stoffwechselanregend wirken und Ingwer wärmt von innen. Zudem fördert Ingwer die Zellregeneration. Auch Fenchel führt dem Körper Wärme zu und bringt den Verdauungstrakt auf Trab. Gegen Magen-Darm-Beschwerden und Kopfweh kann Kalmus mit seinen vielen Bitterstoffen förderlich sein. Weitere gesundheitliche Schwachstellen sind oftmals die Lunge beziehungsweise die Bronchien. In der TEM versucht man u. a. die klassischen Krankheitsbilder mittels Wärme und Feuchtigkeit – Bäder, Leberwickel, Melissen-Brennnessel-Johanniskraut-Tee – zu therapieren. Wärmende Heilpflanzen, wie bereits oben einige genannt, heizen dem Melancholiker ein und sorgen für sein Wohlbefinden.
Speisen wie Karotten, Bananen, Mandeln und Honig, aber auch Geflügel und Fisch, tun ihm gut. Aktivitäten wie Fechten, Ballett, Tanzen, Golfen oder Wandern bieten dem oftmals schwermütigen Einzelgänger die perfekte Möglichkeit, seine Balance zu finden.
Bild: https://www.metmuseum.org/de/art/collection/search/336228