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Bitterstoffe im Frühling

Bitterstoffe im Frühling sind eine besonders wertvolle Begleitarznei in Fastenkuren, Darmreinigungen, bei Entschlackungs- und Entgiftungsprozessen, zu frisch aufflammenden Frühlingsgefühlen und der Lust, nach dem „Winterschlaf“ in Bewegung zu kommen. Dass sie das ganze Jahr über in kleinen Mengen Großes bewirken können, kommt langsam wieder zur Geltung.

Wenn es um Bitteres geht, denkt man an Galle und Leber oder Ungenießbares, das lange auf der Zunge bemerkbar bleibt. Man denkt dabei kaum an Hormone und Bauchspeicheldrüse oder Magen und Darm. Und doch sind alle hier aufgezählten Organe daran beteiligt, dem Körper zu optimalen Funktionen zu verhelfen oder diese bei zu behalten.

Die sogenannten AMARA verschiedenster Art hatten in vergangener Zeit einen festen Platz in der Ernährung, in der Therapie, im Lebensplan. Heute findet man sie noch in der Hausapotheke, als schnelle „Verdauungshilfe“ im Anschluss an ein schweres Essen. Meist unwillig eingenommen.

Bitterstoffe aus heimischen Pflanzen dienen der Reinigung von Schleimhäuten, der Verdauung und Optimierung des Aufbaues der Darmflora, der besseren Aufnahme von Vitaminen. Sie mobilisieren Abwehrkräfte, reinigen das Blut, aktivieren die Entsäuerung, ergeben einen natürlichen „Fatburner“ als Appetitregulatoren, wirken durchblutungsfördernd und sorgen für eine stabile Funktionstüchtigkeit aller Organe.

Europa beheimatet einige sehr kraftvolle und äußerst bittere Drogen, die in Form von Pulver, Muttertinktur, Presslingen, Kapseln oder Tee´s erhältlich sind. Z.B.: Gentiana lutea, die Enzianwurz, Centaurium erythraea, das Tausendguldenkraut oder Acorus calamus, die Kalmuswurz, um 3 verschiedene zu nennen.

Aufmerksam machen möchte ich auf die Löwenzahnwurzel, Taraxacum officinale. Sie enthält u.a. Taraxacin (Bitterstoff mit Sesquiterpenlaktonstruktur), Vitamine, Cholin, Inulin, Saponine, Gerbstoffe, Flavonoide und einen hohen Anteil an Kalium. Stellen wir kurz einen Zusammenhang dieser Inhaltsstoffe her mit weiteren Körperaktivierungen, so kann gesagt werden, dass LÖWENZAHN ein Frühjahrsmittel von enormer Wirkkraft ist: Verdauungshilfe (optimierte Darmtätigkeit), Leberreinigung (unterstützend), Stärkung der Nebennierenrinde (geistig/spirituelle Entwicklung).

Zubereitungsformen: Die ganze Pflanze mit Wurzel vor der Blüte (planta tota) in Salaten, Suppen etc.. Die Wurzel getrocknet und pulverisiert 3 x ½ Teelöffel täglich unter die Zunge oder in Marinaden und auf Salaten, als Muttertinktur (bei Phytopharma Ternberg) in etwas Wasser wird sie den unterschiedlichen Zubereitungs- und Verträglichkeitsmöglichkeiten gerecht.

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Judith Wieser
www.judithwieser.com