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Baumbetrachtung

Teil 2: Baum-Heilkunde der Birke

Die Birke kann an ihren unterschiedlichsten Standorten mit dem Wasserhaushalt der Natur sehr gut umgehen. Aus dieser Betrachtung heraus wird sie traditionell als Mondpflanze bezeichnet. Der Mond bewegt die Flüssigkeiten in den Pflanzen und im Menschen. Wir Menschen benötigen Wasser für viele wichtige Lebensprozesse. Unsere Körperflüssigkeiten regulieren Temperatur, transportieren Nährstoffe und Sauerstoff und befreien den Körper von Stoffwechselprodukten.

Unsere Körperflüssigkeiten regulieren Temperatur, transportieren Nährstoffe und Sauerstoff und befreien den Körper von Stoffwechselprodukten. Nach dem Simile-Prinzip „Ähnliches hilft Ähnlichem“, unterstützt sie den Wasserhaushalt im menschlichen Körper, mobilisieren Flüssigkeit im Körper und hilft somit beim Entschlacken.

In der modernen Phytotherapie bestätigen sich diese Anwendungsweisen der Birke durch die Erforschung der Inhaltstoffe von Flavonoiden, Saponinen, Gerb- und Bitterstoffe, Salicylate und Mineralien wie Kalium und Calcium. Sie ist eine Pflanze zur Durchspülung (Aquaretika). Sowohl aus dem empirischen Erfahrungsschatz als auch aus neuesten Erkenntnissen gewonnen ist die Birke eine Stoffwechsel- und Rheuma-Pflanze.

Rezepte

Frischer Birkenblättertee:
Tee aus jungen, frischen Blättern regen Galle, Niere und Blase an. Sie wirken harntreibend, entzündungswidrig und schweißtreibend und helfen bei Gicht, die ja durch Harnsäureablagerungen in den Gelenken hervorgerufen wird. Auch Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) werden durch die entwässernde Wirkung abgeleitet. Sie ist somit heilend bei Blasenentzündungen und Nierenschwäche. Eine Teekur über vier Wochen mit drei Tassen Birkenblättern täglich kann hilfreich sein. Herstellung: Für den Tee werden die jungen Birkenblätter zwischen Mai und Juni gepflückt. Nach Juni enthält das Laub nicht mehr so viele Wirkstoffe. Für den Birkenblättertee übergießen Sie pro Tasse 6-8 frische Blätter mit kochendem Wasser und lassen den Aufguss fünfzehn Minuten ziehen. Danach durch ein Sieb abgießen und langsam in kleinen Schlucken trinken. Die längere Ziehzeit für den Tee kommt durch den Inhaltsstoff der Flavonoide, welche sich nur langsam lösen.

Ein Birkenölauszug
Die in den Birkenblättern enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe haben eine Heilwirkung auf die Haut. Äußerlich angewendet wirkt sie bei Ekzemen, Hautflechten und sogar Kopfhautschuppen.
Herstellung: Die beste Zeit zum Sammeln von Birkenblättern ist ein sonniger Frühlingsmorgen. Dann haben die jungen, zarten Blätter den höchsten Wirkstoffgehalt. Geerntet werden sie nicht einzeln, sondern mit den Zweigen. Dafür schneidet man etwa 50 cm lange Birkenzweige mit einer Astschere. Zur optimalen Wundheilung des Baumes schneidet man sauber bis zum vorherigen Ast zurück. Die Birkenzweige sollte man vor dem Verarbeiten der Blätter ca.12 Std. in einem Raum auf einem Tuch antrocknen. Diese bitte nicht dem direkten Sonnenlichte aussetzen.
Durch die Trocknung verdunstet Wasser aus den Blättern, somit erhöht sich später die Konzentration der Wirkstoffe im Öl.
Nach der Trocknung zupft man die Birkenblätter von den Zweigen und füllt diese locker zur Hälfte in ein entsprechend großes Glas und übergießt dies mit Sesamöl. Achten Sie darauf, dass das Sesamöl die Blätter vollständig bedeckt, damit diese nicht anfangen zu schimmeln. Nun werden die Blätter mit einem Holzstampfer leicht zerdrückt, sodass der Pflanzensaft und die Wirkstoffe leichter ins Öl übergehen können. Bedecken Sie das Glas mit einem grobmaschigen Baumwolltuch, damit das Öl atmen und das Wasser entweichen kann. Das Glas an einen sonnigen, trockenen Platz stellen und einmal täglich mit einem Holzlöffel umrühren. Nach 3–4 Wochen werden die Birkenblätter durch ein Tuch abgeseiht. Dem Birken-Öl kann man wahlweise ätherische Öle hinzufügen. Diese verleihen ihm einen angenehmen Duft und zusätzliche Wirkungen. Zum Beispiel wirkt Lavendel entspannend und ausgleichend, Zitronengras belebend und reinigend. Auf 100 ml Birkenölauszug können sie ca. 10 Tr. ätherisches Öl hinzugefügt. Bewahren Sie das Massageöl in einem dunklen, verschließbaren Glasbehälter auf. Beschriften Sie Ihren Heilpflanzenölauszug mit allen Ingredienzen und dem Haltbarkeitsdatum. In der Regel ist das Birkenöl 1 Jahr haltbar.

Birkenblättersalz:
Eine weitere Möglichkeit, die stoffwechselfördernde Wirkung der Birkenblätter zu nutzen ist es, ein Birkensalz herzustellen. Dieses Birkensalz kann zum Vollbad oder Fußbad genutzt werden. Damit das Birkensalz nicht im der (Fuß)Wanne herumschwimmt, fülle ich dieses in ein Baumwoll-Beutelchen.
Herstellung: Für 250 gr. Meersalz nehme ich ca. 30 gr. Birkenblätter. Diese schneide ich klein. Im Mörser werden die Birkenblätter und das Salz verbunden. In ein Glas abfüllen und ein paar Tage stehen lassen. Die fein zerriebenen Birkenblätter werden durch das Salz konserviert. Es ist ca. 1 Jahr haltbar.

Kulinarisches in der Küche:
Die nach dem Austrieb gesammelten jungen Blätter sind außerdem eine gesunde und schmackhafte Beigabe zu frischen Wildkräutersalaten.

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Franca Bauer
www.franca-bauer.de