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Baumbetrachtung: Die Birke im Frühlingsgewand

Teil 1

Betrachten wir die Birke im frischen Frühling vermittelt sie mit ihrem weißen Stamm und ihren lichtgrünen rauten- bis herzförmigen Blätter eine bewegliche Anmut und Leichtigkeit. Ihr Erscheinungsbild wirkt hell, luftig, aufhellend und lässt freundlich andere Pflanzen unter sich gedeihen.

Die Birke ist ein Pionierbaum das heißt, sowohl nach der letzten Eiszeit fand sie ihren Weg als erster Laubbaum in unsere Regionen als auch besiedelt sie als erster Laubbaum nach Windbrüchen im Wald wieder das Gelände.

In der Regel wird die Birke ca. 80 bis 100 Jahre alt, bereitet den Boden und verbessert ihn: „Wie der Wind wehen, wieder Vergehen und Platz für andere Bäume schaffend“.

Sie ist auch eine Grenzgängerin, da sie der letzte Laubbaum in den Bergen, in den arktischen Breiten und am Rande von Mooren wächst und ist geprägt von Zähigkeit gegenüber kalter und rauer Witterung.

Mythologie und Brauchtum

Aus der wahrnehmenden Betrachtung heraus, transportiert die Birke Licht und Fröhlichkeit, Beweglichkeit und Geschmeidigkeit. So gesehen ist es verständlich, dass in der Mythologie die Birke als Baum des Neubeginns und der Wiedergeburt angesehen wurde.

In den vorchristlichen Frühlingszeremonien, wo das aufsteigende Licht und die damit verbundene künftige Fruchtbarkeit des Landes gefeiert wurde, war sie ein Attribut der „weißen“ jugendliche Göttin.
Gelebtes Brauchtum finden wir noch, wenn zum ersten Mai junge Birken geschlagen, festlich gerichtet aufgestellt werden und der Tanz in den Mai um die bunt geschmückte Birke stattfindet. Der Hintergrund ist, dass der Geist der erwachenden Vegetation geehrt und ausgelassen gefeiert wird. In manchen Gegenden ist es noch Tradition, dass junge Männer ihrer Liebsten oder Braut einen Maibaum vor’s Haus stellen.

Keltisches Druidentum

Bei den keltischen Druiden gab es den Oghamkreis, ein früh-irisches Baumalphabet, das in der Zeit von 600 v.Chr. bis ca. 700 n.Chr. in Gebrauch war und mündlich überliefert wurde. Dieser Baumkreis besteht aus 25 einheimischen Bäumen und Baumsträuchern, denen jeweils bestimmte Archetypen, Kräfte und Heilwirkung zugesprochen wurden. Die Bäume sind im Jahreskreislauf einer bestimmten Zeit zugeordnet und dienen so als heiliger Kalender. Die Kelten haben die Bäume als Verkörperungen der geistigen Prinzipien ihrer Weltanschauung gesehen.

Die Birke repräsentiert in diesem Baumkalender das erste Oghamzeichen, steht für den Anfang, was auch Name „beth“ bedeutet. Ursprünglich wurden Wiegen und Krippen aus Birkenholz gefertigt. Ebenso wurden rituelle Auskehrungen des Alten und sich vom Winter zu befreien mit Birkenreisigbesen gemacht, also eine spirituelle Reinigung vor dem Neubeginn.

In Teil 2 der Baumbetrachtung „Die Birke im Frühlingsgewand“ lesen Sie mehr über die Baum-Heilkunde der Birke und erhalten Rezepte.

 

Text und Bild zur Verfügung gestellt von
Franca Bauer
www.franca-bauer.de