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Winterzeit, Einkehr, Ruhe … Wärme suchen

Denkst du bei Winter zuerst an Finsternis, Kälte, Schneematsch und Zähneklappern? Erinnere dich an deine Kindheit: Rodeln, Schneeballschlacht und ein nasser Hosenboden. Unbeschwert und sorgenfrei. Danach: Hosen wechseln, wieder raus – und … ja die Stille genießen.

Herrlich! Hör mal … du hörst – ja genau nichts, ist das nicht fein? Einzig das Knirschen des Schnees unter den Schuhsohlen klingt wie Musik. Kuscheln am Kamin, ein schönes Buch, eine Tasse Tee, nichts wärmt besser.

Jetzt ist die Zeit des Ausruhens. Die Zeit um die Nerven zu schonen – zurückzuschauen und nach vorne. Die winterlichen Eigenschaften dämpfen. Die Natur ist ruhiger als in den anderen Jahreszeiten. Lehn dich zurück, entspann dich – ABER, so kann es passieren, dass du den Frühling verpasst. Ja, möglicherweise verschläfst. Denn im Winter ist das dämpfende Funktionsprinzips des Phlegmas dominant. Kühl & feucht. Dies gilt es auszugleichen und zu harmonisieren. Deine Schleimhäute können austrocknen. Die Infektanfälligkeit steigt. Verkühlung, Husten, Schnupfen und Heiserkeit stehen auf der Tagesordnung. Daher ist es gerade jetzt besonders wichtig, die nährende Feuchte zu bewahren, zu erwärmen und zu stärken.

Die Qualität der Winterkost soll warm, nährend, aber nicht belastend sein. Rohe, ungekochte und kalte Speisen bringen im Winter kaum Wohlbefinden. Hingegen weckt der Geruch eines über lange Zeit geschmorten Eintopfes ein wohliges Gefühl. Kraftsuppen, Eintöpfe und große Braten, denen durch lange Garzeiten kräftig eingeheizt wurde, sind deshalb im Winter sehr beliebt und tun wohl.

Je nach Konstitution und Notwendigkeit temperierst du sie mit unterschiedlichen Gewürzen. Wärmende Gewürze, die in Wintergerichten nicht fehlen sollten, sind: Muskatblüte und Muskatnuss, Safran, Kakao, Senf, Pfeffer, Koriander, Gewürznelke, Zimt, Vanille, Kardamom, Galgant, Anis, Ingwer und Honig. Auch Rosinen geben eine gewisse Würze und wirken noch dazu verbessernd auf das Phlegma.

Wenn die Tage kurz sind, wenn das Sonnenlicht fehlt, gilt es die Nerven zu stärken: Mandeln, Kamille, Melisse, Thymian, Rose, Pfeffer, Zwiebeln und Äpfel sind nun einfach gut. Warme Speisen und Getränke durchwärmen den Körper. Bewegung aktiviert. Ja, verzichte nicht auf Bewegung an der frischen Luft! Doch Obacht. Betreibe Sport, wenn es hell ist und nicht spätabends, denn die Kälte, die du über die Lungen aufnimmst, kühlt auch dein Herz. So liegt es nahe ein wärmendes Gericht aus den Schätzen der kalten Jahreszeit zu zaubern.

Eine wunderbar sämige Maronicremesuppe
Vorgegarte Maroni, Butter, fein gehackte Zwiebel und eine Knoblauchzehe sowie eine Prise Zucker dünsten. Mit etwas Weißwein ablöschen und mit Gemüsesuppe aufgießen. Klein geschnittene Kartoffelstückchen dazugeben und weich kochen. Die Suppe pürieren und mit Mandel- oder Haferdrink auf die gewünschte Konsistenz bringen. Nochmals erhitzen und mit Salz, Pfeffer, frisch geriebenem Muskat und zerstoßenen Fenchelsamen abschmecken. Als Einlage passen geröstete Maroni oder Schwarzbrotwürferl. Wusstest du, dass Maroni einst sogar eine Hauptnährquelle waren? Als Getreide noch teuer und Mangelware war, griff man zu Kastanien.

TEM-Steckbrief

  • Element Feuer
  • Qualitäten-Mischung warm 1 & trocken 1
  • Geschmack süßlich, nussig, schleimig
  • Wirkung nährend, schwer verdaulich … wenn nicht richtig zubereitet

Guten Appetit und temperamentvolle Grüße.
Schön, dass Du da bist, auf dich achtest und dich nährst!

Text und Bild zur Verfügung gestellt: Ing. Michaela Hauptmann, www.michaelahauptmann.com