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Königskerze – Wärmende Sonne, befeuchtender Schleim

Das Spektrum der Königskerze ist beeindruckend: von Hausteemischung über Tinktur bis zu Massageöl, bei Problemen der Schleimhäute, Wirbelsäule und Nerven.

Wärme und Feuchte für die Schleimhäute
Die majestätische Königskerze hat eine zweifache Signatur: Filzig-geschmeidige Blätter stehen für befeuchtenden Pflanzenschleim, der in der Pflanze steckt. Die gelben Blüten haben eine augenfällige Sonnensignatur: wärmend-stärkende Energie!

Von daher lässt sich ein erstes Anwendungsgebiet erschließen: Tee oder Tinktur der Heilpflanze hilft bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege, bei denen Befeuchtung zusammen mit sanfter Wärme gefragt sind. Besonders wirksam ist die Königskerze zudem bei rauer Stimme und rasselnden Atemgeräuschen. Hierzu erntet man die Blüten und Blätter zwischen Juli und August bei Sonnenschein zur Mittagszeit. Die entzündungshemmenden, antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften sind übrigens nicht nur Volkswissen, sondern auch durch Studien abgesichert.

Aufrechte Wirbelsäule
Die Königskerze beeindruckt durch ihren aufrechten Wuchs und eine Höhe von bis zu 2,5 Metern. Diese Wirbelsäulen-Signatur verweist auf eine wichtige äußere Anwendung: Königskerzenöl ist hervorragend für die Massage bei Rückenschmerzen geeignet. In der Volksheilkunde hat man die Wirbelsäulensignatur sogar noch zu einer Nervensignatur erweitert. In dieser Logik soll Königskerze bei beginnender Schwerhörigkeit, Tinnitus, Ohrenentzündungen, Nervenschmerzen und Schlaflosigkeit einen heilsamen Beitrag leisten – Anwendungen, die noch nicht durch Studien abgesichert sind, aber definitiv nicht schaden.

Tipp 1: Königskerzen-Tinktur
Herstellung:

  • Frische Blüten ernten, klein schneiden und mit 40 % Alkohol in Etappen in ein Glas einschichten und mit einem Stößel einstampfen, bis hin zum „Gleichstand“ – soll heißen: der Alkohol muss mindestens alle Blüten gut bedecken. Dann noch einen Fingerbreit Alkohol dazugeben.
  • Gefäß gut verschließen und für 14 Tage mazerieren lassen.
  • Nach der Mazerationszeit die Tinktur abseihen und gut abpressen, am besten in einer Tinkturenpresse, oder mit einem Löffel in einem Sieb.
  • Die Tinktur in Tinkturen-Flaschen abfüllen. Sie ist bis zu 3 Jahre haltbar.

Anwendung: zweimal täglich je 15 Tropfen, Kur mäßig über zwei Wochen, einnehmen. Bei Husten kann die Tinktur auch mit Honig eingenommen werden (Säuglinge sollen in den ersten Lebensjahren besser keinen Honig einnehmen).

Tipp 2: Königskerzen-Öl
Herstellung:

  • Frische Blüten anreiben, in einem Glas mit Olivenöl übergießen, bis sie ganz bedeckt sind und noch ein Fingerbreit Öl übersteht.
  • Gut verschlossen 14 Tage an einem sonnigen Ort mazerieren lassen.
  • Gut abpressen, seihen und dunkel lagern. Das Öl ist ein Jahr lang haltbar; bis es in der kommenden Saison wieder frische Blüten gibt.

Tipp 3: Veranstaltungstipp
Anwendungen mit Königskerzen-Öl lernst Du am besten im Vertiefungskurs Kunst der Hand im September 2024 in Bad Kreuzen.

Text und Bild zur Verfügung gestellt:
PD Dr. habil Lic. Karl-Heinz Steinmetz,
www.institem.com