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Die vollen Beeren der Hollermutter

Alles am Holunder ist Medizin, heißt es in alten Überlieferungen. Drum zieht man vor einer Holler-Staude auch den Hut. »Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte, jeder Teil ist segensvoll!« heißt es.

Im Herbst wartet uns die Holundermutter vor allem mit den schwarzen Beeren auf. Nebenbei bemerkt hat aber auch der rote Holunder viele segensreiche Wirkungen.


Wolf-Dieter Storl geht in seinem Buch »Die Pflanzen der Kelten« ausführlich auf die märchen~haften, magischen und kulturgeschichtlichen Aspekte des Holunders ein.

Viele praktische Anwendungen des Holunders beschreiben Siegrid Hirsch und Felix Grünberger ihrem umfassenden Band »Die Kräuter in meinem Garten« – vom Holunderblüten-Wasser bis zur Holunder-Karotten-Marmelade. Wohlschmeckend und einfach zu machen ist z. B. der Holunderbeersirup:
Dazu werden 900 g reife Holunderbeeren, natürlich ohne Stängel, mit einer Tasse Wasser in einem Topf gekocht, bis draus ein guter Saft geworden ist. Das Ganze wird durch ein Sieb gegossen. Der reine Saft wird dann noch eine Stunde mit 5 Nelken, einem Stück Ingwer und 225 g Zucker gekocht. Der reine Saft wird dann in Flaschen oder Gläser gefüllt und kalt gestellt.
Im Winter kann der Saft verdünnt, mit Wasser oder auch Sekt ;-{) als genussvoller Durstlöscher und Vitamindrink getrunken werden.


Hier das Rezept der lieben Frau Wittmannin für den Hollerröster. Zusammen mit Grießschmarrn, Topfenknödeln oder auch Vanilleeis ist der bei uns eine herbstliche Leibspeise:
Die Zutaten:

  • 1 kg Holunderbeeren
  • ¼ kg Zucker
  • 1 Msp. Zimtpulver
  • 1 Msp. Nelkenpulver
  • Zitronenabrieb von einer halben Bio-Zitrone
  • 1/2 Päckchen Vanillepudding

Den Holunder von den Stielen abrebeln und gut waschen. Mit dem Wasser, Zucker, Zitronenabrieb und den Gewürzen zum Kochen bringen. Rund 15 Minuten köcheln lassen. Das Puddingpulver mit 3 Esslöffeln Wasser glatt anrühren, in den heißen Holler einrühren und solange einkochen, bis der Röster cremig ist.

Man kann auch noch Birnen, mehlige Äpfel oder Zwetschken mitkochen. Säuerliche Zwetschken passen besonders gut zur süßen Fülle des Holunders.
Das Rezept stammt aus dem Band »Das Geschenk der zwölf Monate – Märchen, Bräuche und Rezepte im Jahreskreis«, Tyrolia Verlag, Innsbruck. Darin ist auch das überlieferte Zaubermärchen »Die Holundermutter« zu lesen.

Ab Donnerstag, 29. August 2024, 17 Uhr, gibt’s im Podcast »Geschichten~weise Premium« das Märchen von der »Hollermutter« zu hören.

Text und Foto zur Verfügung gestellt von
Helmut Wittmann
 www.maerchenerzaehler.at